IHK-Präsidium ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf

Alle fünf Jahre haben die Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union (EU) die Möglichkeit, ein neues Europaparlament zu wählen. Am 9. Juni ist es wieder so weit. Dabei ist die Bedeutung der Europawahl gerade aus Sicht der Wirtschaft hoch. Denn: Ein Großteil der politischen Rahmenbedingungen für die Unternehmen wird in Brüssel gesetzt, nicht in Berlin oder Hannover.
„Die Vorteile der Europäische Union sind so allgegenwärtig, dass sie vielleicht schon für selbstverständlich genommen werden. Doch das sind sie nicht. Durch eine hohe Wahlbeteiligung unterstützen wir unsere europäische Demokratie“, sagt IHK-Präsident Uwe Goebel. Hinzu komme, dass gerade in Zeiten, in denen Nachbarregionen einen Krieg erleben, das Friedens- und Freiheitsprojekt als Ursprungsidee der EU nicht vergessen werden dürfe, so Goebel.
„Eine enge Zusammenarbeit in Europa ist für die deutsche Wirtschaft essenziell“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Mehr als die Hälfte der deutschen Exporte gehe in EU-Länder und fast jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland hänge vom Export ab. Ohne den Binnenmarkt hätten die Unternehmen keinen guten Zugang zu einem Markt mit annähernd 450 Millionen Menschen.
Das gilt auch für die Unternehmen in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. „Der Auslandsumsatz der Industrie in unserer Region lag im Jahr 2023 bei gut zwölf Milliarden Euro. Die regionale Industrie erwirtschaftet inzwischen 39 Prozent ihres Umsatzes im Ausland, insbesondere in der EU“, so Graf.
Vor diesem Hintergrund rufen die Mitglieder des IHK-Präsidiums jetzt die Menschen der Region zur Teilnahme an der Europawahl au. Auch wenn es immer wieder auch berechtigte Kritik an der EU gebe – etwa im Hinblick auf Bürokratie und Überregulierung – sei jede Stimme wichtig und entscheide mit darüber, wie die Zukunft der Europäischen Union aussehen werde.
„Wir Deutschen stehen für etwa ein Prozent der Weltbevölkerung. Damit sind wir viel zu klein, um bei den großen Themen überhaupt mitzureden, geschweige denn wirksam zu sein oder weltweite Standards zu setzen“, meint Präsident Goebel. „Nur gemeinsam haben wir in der Welt Gewicht und spielen mit den USA und China auf Augenhöhe.“