Phishing-Kampagne greift gezielt Mitgliedsunternehmen der IHK an

Die IHKs in Deutschland und ihre Mitgliedsunternehmen sind erneut von einem besonders ausgefeilten Phishing-Angriff betroffen. Ziel des Angriffs ist nach aktuellen Erkenntnissen das Erlangen von Daten der betreffenden Unternehmen, darunter Kontoinformationen. „Vom Öffnen der in den E-Mails enthaltenen Links oder einer Dateneingabe raten wir dringend ab“, betont IHK-Jurist Robert Alferink. Ein gezieltes Blockieren dieser E-Mails seitens der IHK Osnabrück - Emsland -Grafschaft Bentheim sei technisch nicht möglich, weshalb die IHK ihre Mitgliedsunternehmen zu besonderer Wachsamkeit aufruft. Bereits im Dezember letzten Jahres hatten Angreifer mit einer sehr ähnlichen Methode versucht, sich Daten von Unternehmen zu erschleichen.
Die E-Mails haben den Betreff „Industrie- und Handelskammer Daten Aktualisierung“. In der Nachricht fordern die Angreifer unter dem Vorwand einer angeblich erforderlichen Aktualisierung von Kontaktdaten zu einer Dateneingabe auf. Mit Klick auf den in den E-Mails hinterlegten Link öffnet sich ein Website-Formular, das dem Design der IHK nachempfunden ist und neben allgemeinen Unternehmensdaten die Namen von Ansprechpersonen sowie Kontoinformationen abfragt.
„Nach aktuellem Kenntnisstand werden im Rahmen der Phishing-Kampagne zwar keine hochsensiblen Daten wie beispielsweise Kennwörter abgefragt, ebenfalls wird der Betrugsversuch scheinbar nicht zum Verteilen schadhafter Software genutzt. Dennoch sollten keine Links angeklickt oder Daten eingegeben werden“, macht Alferink deutlich. „Es ist nicht auszuschließen, dass die Betreiber der Phishing-Kampagne die erlangten Daten für künftige Angriffe auf regionale Unternehmen verwenden.“ Dazu zählen insbesondere sogenannte Social-Engineering-Angriffe, bei denen sich Angreifer ihr zuvor erlangtes Wissen für Betrugsversuche, das Erschleichen sensibler Informationen oder andere kriminelle Zwecke zunutze machen.
Der zentrale IT-Dienstleister der IHKs, die IHK-GfI, hat den Hosting- sowie Domaindienstleister der Betrugswebsite bereits kontaktiert und über den Betrugsversuch informiert. In der Regel deaktivieren Dienstleister solche Websites nach begründeten Hinweisen innerhalb weniger Tage – wie auch bei der Angriffswelle im Dezember 2023 geschehen. Da das erneute Aufsetzen derartiger Websites für Angreifer keine große technische Herausforderung darstellt, empfiehlt die IHK ihren Mitgliedsunternehmen weiterhin eine dauerhaft hohe Wachsamkeit für Phishing-E-Mails, Social-Engineering- und weitere Betrugsversuche.