Baustellensituation in Osnabrück nochmals schlechter „Innenstadt muss erreichbar bleiben“

„Die bereits vorher schon schwierige Baustellensituation in der Stadt Osnabrück hat sich im Vergleich zum Vorquartal noch einmal verschlechtert“, beschreibt IHK-Präsident Uwe Goebel eine Auswertung der IHK zum Ende des zweiten Quartals 2023 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 111 KB). Grundlage der Auswertung ist das „Baustellenportal“ der Stadt Osnabrück im Internet.
Gegenüber dem Vorquartal ist die Anzahl der Baustellen zwar gleichgeblieben, liegt mit insgesamt 15 aber weiter auf hohem Niveau. „Bemerkenswert ist, dass sich die durchschnittliche Dauer der Baustellen nochmal um 56 Tage erhöht hat. Mit durchschnittlich 366 Tagen dauert jede der 15 Baustellen in Osnabrück mehr als ein Jahr“, kritisiert der IHK-Präsident. Die Bauzeit habe sich bei einer Baustelle verlängert, an keiner der Baustellen verkürzt.
„Wenn Politik und Verwaltung die Erreichbarkeit der Osnabrücker Innenstadt wirklich verbessern wollen, muss jetzt Tempo gemacht werden. Für viele Unternehmer, Pendler, Kunden und Besucher und alle anderen Verkehrsteilnehmer sind lange Staus, Umfahrungen und Verzögerungen teuer und frustrierend.“ Goebel appellierte konkret, das vielfach versprochene Baustellenmanagement zu verbessern. Insbesondere sollten die verschiedenen Baumaßnahmen nachvollziehbar priorisiert und aufeinander abgestimmt werden, so Goebel.
Dass gleich neun der insgesamt 15 Baustellen unter Vollsperrung ausgeführt würden, sei nicht nur ungewöhnlich, sondern auch ein erhebliches Problem, so Goebel. Das führe zwangsläufig zu großräumigen Umfahrungen, zeitlichen Verzögerungen und zusätzlichen Belastungen für die Anlieger an den Umleitungsstrecken. Daher sei sicherzustellen, dass die ausgewiesenen Umleitungsstrecken nicht selbst durch Baustellen beeinträchtigt oder gesperrt werden.
„Ich blicke mit großer Sorge auf unseren mäßig attraktiven öffentlichen Personennahverkehr, die Defizite bei der Entwicklung eines sicheren Radverkehrs abseits der Hauptverkehrsadern und die fehlenden Erfolge bei der Einführung von ‚Park and Ride‘ gemeinsam mit den Umlandgemeinden. Die zahlreichen Baustellen sind nur ein sichtbares Zeichen für den dringenden umfassenden Handlungsbedarf in der Verkehrspolitik in Osnabrück“, so Goebel abschließend.