Sport wichtiges Instrument zur Besetzung freier Stellen: Arbeitskräftemangel Thema im IHK-Regionalausschuss Osnabrück

„Der Fach- und Arbeitskräftemangel wird weiterhin, zusätzlich zur Energiekrise, ein großes Problem bleiben. Er wird sich sogar aufgrund der bereits erkennbaren demografischen Entwicklung noch Jahr für Jahr verschlimmern“, sagte Heinrich Koch, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Region Osnabrück, jetzt in der aktuellen Sitzung des Ausschusses in Osnabrück. Gesucht würden insbesondere Menschen mit praktischer Expertise. Koch appellierte daher an die Politik, die Schulen und die Betriebe, die Langfristperspektive der Arbeitskräftesicherung im Blick zu halten und vor allem in die Ausbildung des eigenen Nachwuchses zu investieren. 
Dr. Michael Welling, Geschäftsführer des VfL Osnabrück, zeigte die positiven Standortwirkungen auf, die durch professionellen Sport entstünden, und skizzierte Ansätze zur Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften, bei denen Sportvereine helfen könnten. „Der VfL Osnabrück ist ein wichtiger Imageträger für die Stadt und die Region. Durch ihn ist Osnabrück immer wieder bundesweit in den Medien präsent. Dabei ist der VfL Osnabrück mit seinen 260.000 Stadionbesuchern pro Saison auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Das Potenzial ist jedoch noch nicht in allen Bereichen ausgeschöpft“, so Welling. Infrastrukturelle Investitionen, etwa in die Anfahrtswege und das Stadion an der Bremer Brücke, blieben wichtig.
„Die Attraktivität einer Region zum Leben und Arbeiten ist entscheidend, um Fach- und Führungskräfte zu gewinnen und zu halten“, erläuterte Alexander Illenseer, Geschäftsführer der Marketing Osnabrück GmbH (mO). Er stellte den aktuellen Entwicklungsstand des Markenprozesses der Stadt Osnabrück vor. Der Stadtrat hatte 2022 beschlossen, die Attraktivität und Wahrnehmung der Stadt durch einen strukturierten Markenprozess zu verbessern. „Beim Markenprozess geht es nicht um ein Logo oder einen Slogan für die Stadt Osnabrück. Im Fokus stehen vielmehr das Image, die Bilder und Emotionen, die einem direkt in den Kopf kommen, wenn an Osnabrück gedacht wird“, so Illenseer. Teil des Prozesses ist die Durchführung einer Befragung. Ab Mitte Februar können sich Interessierte aus Stadt und Landkreis Osnabrück daran beteiligen. Die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses betonten dabei, dass Stadt und Landkreis den Markenprozess als Chance betrachten sollten, um eine stärkere Zusammenarbeit sowie die Wahrnehmung als Region zu verankern. „Regionalmarketing ist gleichzeitig Standort- und Arbeitgebermarketing“, fasste Koch zusammen. 
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Regionalausschuss Region Osnabrück trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.