IHK fordert Task Force für bessere Mobilität in der Region

IHK fordert Task Force für bessere Mobilität in der Region
„Beim Thema Mobilität gibt es in unserer Wirtschaftsregion große Verbesserungspotentiale. Hohe Preise, ein lückenhaftes Angebot oder beispielsweise der fehlende Bus-Schiene-Tarif hindern die Menschen bisher daran, stärker den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Hier brauchen wir neue und zeitgemäße Angebote. Aus Sicht der Wirtschaft braucht es jetzt eine regionale „Task-Force Mobilität“,  um frisches Denken zu etablieren und schnell innovative Lösungen zu erarbeiten.“ Dies forderte IHK-Präsident Uwe Goebel jetzt beim IHK-Mittagsgespräch in Osnabrück, bei dem Anna Kebschull, Landrätin des Landkreises Osnabrück, einen Überblick über die Entwicklung eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes gab. Die vorgeschlagene Task-Force sollte ein junges Team mit kreativem Zeitgeist und digitaler Kompetenz sein. Als externer Think-Tank könnte diese die bisherigen Verbandsstrukturen temporär unterstützen, so Goebel.
Landrätin Anna Kebschull präsentierte die Ergebnisse einer umfangreichen Studie für ein neues Mobilitätskonzept. Befragt wurden mehr als 30.000 Menschen aus Landkreis und Stadt Osnabrück. Den Vorschlag des IHK-Präsidenten nahm sie auf und erklärte: „Aktuell stehen wir kurz vor dem erfolgreichen Abschluss der Analysephase, in der wir u. a. Bedarfe ermittelt, Pendlerbewegungen ausgewertet und Schwachstellen - wie zu lange Umsteigezeiten - identifiziert haben. Neben einer Bürger- und einer Unternehmensbefragung, an der u.a. auch die IHK beteiligt ist, soll noch in diesem Jahr eine Schülerbefragung stattfinden. Auch bei der Konzepterstellung wollen wir mit allen Beteiligten eng zusammenarbeiten. Hier passt eine Task-Force mit neuen Ideen gut ins Gesamtbild.“ Das Mobilitätsangebot müsse künftig so attraktiv sein, dass Radverkehr und ÖPNV eine echte Alternative zum Auto darstellen. „Die Neugestaltung der Mobilität bietet uns die Chance wirksam CO2 einzusparen und gleichzeitig Wertschöpfung in und für die Region zu generieren“, so Kebschull. Nach den Ergebnissen der repräsentativen Befragung sind eine Angebotsverbesserung der Buslinien mit schnellen Verbindungen, Verbesserung der Radinfrastruktur und Verknüpfungen zwischen den Verkehrsträgern wesentlich. Wichtig sei ebenso heute schon autonomes Fahren mit zu denken und neue Finanzierungskonzepte, ohne die es keine Verbesserungen gäbe.
„Ein guter ÖPNV in der Region Osnabrück wäre ein echter Standortfaktor für die Unternehmen. Es wird deshalb jetzt darauf ankommen, von der Planungs- und Konzeptphase schnell in die Realisierungsphase zu kommen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf und weiter: „Erst dann, wenn die Bahn oder der Bus in hohe Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Qualität kommt, hat unsere Region im Wettbewerb der Regionen die Nase auch wirklich vorn.“
Gemeinsam werden die IHK und der Landkreis im November zu einem Unternehmensworkshop einzuladen, um die Erwartungen der Wirtschaft noch einmal zu konkretisieren. Konkrete Projekte und erste Ideen hatte die IHK vor Kurzem in einem Verkehrspolitischen Leitbild veröffentlicht.