IHK-Exportbarometer Frühjahr 2022: Exporterwartungen abgestürzt

Im Jahr 2021 haben die Unternehmen im IHK-Bezirk Waren im Wert von über 10 Milliarden Euro exportiert. Im Vergleich zum Vorjahr konnte damit eine Steigerung von 15,2 Prozent verzeichnet und das Niveau von 2019 wieder erreicht werden. Diese Ergebnisse hat die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim jetzt in ihrem aktuellen Exportbarometer (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 812 KB)zum Frühjahr 2022 veröffentlicht.
„Nach der positiven Entwicklung im vergangenen Jahr sind die Exporterwartungen der regionalen Wirtschaft jetzt deutlich gesunken. Die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK zeigt, dass 39 Prozent der Unternehmen mit abnehmenden Exporten rechnen, lediglich zwölf Prozent gehen von steigenden Umsätzen im Ausland aus“, erläutert Frank Hesse, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs International. „Die trüben Einschätzungen zeigen sich für alle globalen Regionen. Enorm verschlechtert haben sich die Aussichten für Osteuropa/Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Hier zeigen sich die Auswirkungen des Ukraine-Krieges deutlich. Noch positiv werden die Geschäftserwartungen in Asien und Nordamerika eingeschätzt.“
Gerade die Auswirkungen des Ukraine-Krieges führten neben der direkten Betroffenheit der Unternehmen durch die Sanktionsmaßnahmen der Europäischen Union gegenüber Russland zu massiven Störungen der Lieferketten sowie extremer Knappheit bei Rohstoffen und Vorprodukten. Hinzu kämen enorme Preissteigerungen – vor allem bei den Energiekosten, mit denen die Unternehmen zu kämpfen hätten. Und zusätzlich seien die Belastungen durch die Corona-Pandemie noch nicht überwunden. Diese Entwicklungen bereiteten den Betrieben große Sorgen.
„Einen ersten Fingerzeig, wohin die Entwicklung gehen könnte, gibt die Anzahl der von der IHK ausgestellten Ursprungszeugnisse und anderen Außenhandelsdokumenten“, erklärt Hesse. „Während mit über 25.000 ausgestellten Dokumenten im Jahr 2021 ein Spitzenwert der letzten fünf Jahre erreicht wurde, ging die deren Anzahl im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent zurück.“