Wirtschaft nimmt Zukunft der Grafschaft in den Blick

„Die Corona-Pandemie, der Fachkräftemangel und steigende Energie- und Rohstoffpreise belasten auch bei uns in der Grafschaft die Unternehmen. Hier ist es die Aufgabe von Bund und Land, für gute Rahmenbedingungen zu sorgen. Wir hier in der Grafschaft möchten in Zukunft aber auch selbst mitgestalten. Deshalb beteiligen wir uns an einer Zukunftsvision für den Landkreis. Unser Ziel: Eine Grafschaft, in der wir auch nach 2030 noch gut und gerne leben und arbeiten“, erklärte Thomas Kolde, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landkreis Grafschaft Bentheim in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Er leitete damit in die Diskussion über das Zukunftsforum des Landkreises und die geplante „Zukunftsregion Grafschaft Bentheim-Emsland“ ein.
„In der Grafschaft Bentheim verfolgen wir mit einer Neuauflage unseres Zukunftsforums einen langfristigen und nachhaltigen Handlungsansatz“, berichtete Dr. Michael Kiehl, Erster Kreisrat. Im Detail führte er aus: „In sechs Zukunftsfeldern treten wir in den Dialog mit den Unternehmen und allen, die zu einer erfolgreichen Zukunft für unsere Region beitragen möchten. Wir suchen und geben Antworten auf die Frage, wie die Grafschaft sich weiter erfolgreich entwickeln kann.“ Ein Teil der Projekte werde dabei zusammen mit dem Landkreis Emsland bearbeitet, mit dem man sich gemeinsam beim Land für das geförderte Projekt „Zukunftsregionen in Niedersachsen“ beworben habe. Sollte das Konzept für eine Förderung ausgewählt werden, so stünden beiden Landkreisen ab dem dritten Quartal 2022 zusätzliche EU-Mittel zur Verfügung.
Über das genaue Vorgehen informierte Fabian Böttcher, Leiter des CIMA Institut für Regionalwirtschaft GmbH in Hannover. So werde demnächst eine Online-Umfrage durchgeführt. Im Themenfeld Energie solle beispielweise die regionale Versorgungssicherheit untersucht und über mögliche Einsatzgebiete für Wasserstoff beraten werden. Die Umfrageergebnisse würden anschließend in den sechs Themenworkshops diskutiert. Weitere Informationen zum Zukunftsforum Grafschafter Wirtschaft 2030 sind unter www.grafschaft2030.de abrufbar.
„Die Qualität der Energieversorgung und die Höhe der Energiekosten sind für einen Wirtschaftsstandort im nationalen und internationalen Wettbewerb entscheidend. Umso wichtiger ist es, die Energiewende in der Region zum Erfolg zu führen. Die erneuerbaren Energien bieten hier viele Chancen, die aktuelle Preisentwicklung bereitet aber auch große Sorgen. Das Zukunftsforum soll dazu beitragen, einerseits Impulse für die Entwicklung der Grafschaft zu setzen und andererseits die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern. Den Rahmen müssen gerade in der Energiepolitik jedoch der Bund und das Land richtig setzen“, erläuterte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung und Betreuerin des Ausschusses.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Regionalausschuss Landkreis Grafschaft Bentheim trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.