Exporte der regionalen Betriebe 2021 stark gestiegen
Die Exporte aus dem IHK-Bezirk entwickelten sich im Jahr 2021 trotz Corona-Pandemie sehr dynamisch. „Die regionalen Industrieunternehmen exportierten bis Ende Oktober 2021 Waren im Wert von 8,4 Milliarden Euro. Das ist ein Zuwachs von rund 17 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Land und Bund kamen lediglich auf ein Plus von 11 % bzw. 13 %“, erklärte Frank Hesse, IHK-Geschäftsbereichsleiter International. Damit sei das Umsatzniveau von 2019 mittlerweile nicht nur wieder erreicht, sondern sogar um 150 Millionen Euro übertroffen.
Diese Entwicklung spiegelte sich auch in der Anzahl der von der IHK in 2021 ausgestellten Ursprungszeugnisse und anderen Außenhandelsdokumenten wider. Diese werden für Exporte in so genannte Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union benötigt und erreichten mit über 25.000 Dokumenten den Spitzenwert der vergangenen fünf Jahre. Im letzten Quartal verlangsamte sich allerdings das Wachstum.
Auch für das laufende Jahr sind die Exporterwartungen der regionalen Unternehmen weiterhin positiv. In der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK rechnet gut die Hälfte der regionalen Unternehmen mit Exportzuwächsen. „Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, weiterhin bestehenden Störungen in den weltweiten Lieferketten sowie Reisebeschränkungen auf die Geschäfte der Betriebe auswirken“, erläuterte Hesse. Höhere Einkaufspreise, längere Wartezeiten auf bestellte Waren und Rohstoffe sowie ein gestiegener Planungsaufwand stellten die Unternehmen vor Herausforderungen und sorgten für zahlreiche Einschränkungen im Betriebsablauf. Hinzu kämen stark gestiegene Transportkosten im Seefrachtbereich sowie auf der Eisenbahnverbindung zwischen Asien und Europa. Weitere Risiken bergen die internationalen Handelskonflikte wie beispielweise zwischen den USA und China. Der Konflikt um die Ukraine und eine weitere Verschärfung der Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland, die bei einer Zuspitzung der Lage angedroht werden, tragen zur Verunsicherung bei. Vor diesem Hintergrund setzt sich die IHK für offene Märkte und Freihandel ein. Sanktionen schaden der regionalen Wirtschaft in erheblichen Maße, wie unter anderem eine von der IHK mit beauftragte wissenschaftliche Untersuchung der Russlandsanktionen zeigt. Konflikte müssten mit politischen Mitteln gelöst werden und dürften nicht auf dem Rücken der Wirtschaft ausgetragen werden.