Erhöhung der Parkgebühren wäre falsches Signal
„Eine hohe Lebensqualität ist ein entscheidender Faktor für das Gewinnen und Halten von Fach- und Führungskräften. Dabei zählt eine gute regionale und überregionale Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln zu den wichtigsten Kriterien.“ Dies erklärte jetzt Dietmar Hemsath, Georgsmarienhütte GmbH, der die Sitzung des IHK-Regionalausschusses Region Osnabrück leitete, die jetzt im Hybrid-Format stattfand.
Burkhard Pott, Leiter der Außenstelle Osnabrück der Autobahn GmbH des Bundes, informierte über den Sachstand des Lückenschlusses A 33 Nord sowie des Ausbaus der A 30 im Großraum Osnabrück. Beide Projekte wurden unter Beteiligung von Region und Land vom Deutschen Bundestag beschlossen und in die höchste Dringlichkeitsstufe des Bundesverkehrswegeplans eingeordnet. „Die zwei Vorhaben ergänzen einander. Jedes der Projekte hat seinen eigenen Verkehrswert und kann nicht durch das jeweils andere Projekt ersetzt werden“, stellte Pott klar. Die regionale Wirtschaft erwartet durch den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur mehr Wirtschaftswachstum und mehr Spielräume für die Stadt- und Ortsentwicklung. Zudem soll sich auch die Verkehrssicherheit in der Region Osnabrück erhöhen und so die Standortattraktivität steigern.
Maßnahmen zur Gewinnung von Nachwuchsfachkräften für den Standort stellte Susanne Steininger, Leiterin des Übergangsmanagements Schule - Beruf der MaßArbeit des Landkreises Osnabrück, vor. Mit den Aktivitäten der gemeinsamen Initiative „Ausbildungsregion Osnabrück“ wirken neun Akteure aus Wirtschaft, Bildung und Verwaltung, darunter auch die IHK, dem Fachkräfteengpass in der Region entgegen und zeigen Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen für Jugendliche und junge Erwachsene auf. „Die Ausbildungsregion stellt vor allem die berufsqualifizierende Ausbildung in den Fokus. Dabei bildet der neue Internetauftritt eine wichtige Plattform für die Betriebe, die Ausbildungsinteressierten, ihre Eltern und die Schulen“, so Steininger.
Der IHK-Regionalausschusses Region Osnabrück diskutierte und kritisierte außerdem die Pläne zur Anhebung der Parkgebühren in der Stadt Osnabrück. „Die Erhöhung steht in Widerspruch zu allen Aktivitäten von Bund, Land und Kommunen, die Innenstädte zu stärken“, erklärte Hemsath. Aktuell müsste es darum gehen, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu überwinden. Die vorgesehene Verteuerung des Parkens sei daher ein falsches Signal und würde die Innenstadtwirtschaft zur Unzeit treffen.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Regionalausschuss Region Osnabrück kommt dreimal jährlich zu Sitzungen zusammen. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.