Wasserstoffausbau in der Grafschaft vorantreiben
IHK-Regionalausschuss tagte auf Burg Bentheim
„Grüner Wasserstoff (H2) ist ein klimaneutraler Energieträger mit hohem Potenzial. Für die regionale Wirtschaft bieten sich aktuell Chancen, um eigene Projekte vor Ort zu realisieren. Damit können auch wir hier in der Region einen wichtigen Beitrag für das Gelingen der Energiewende leisten“, erklärte Thomas Kolde, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landkreis Grafschaft Bentheim, im Rahmen der aktuellen Sitzung des Gremiums in Bad Bentheim. Mit Blick auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Investoren müsse die Politik allerdings noch nachsteuern. Mit Spannung blicke die Wirtschaft daher auf die aktuellen Koalitionsgespräche, die möglichst zügig zu einem Abschluss gebracht werden sollten.
Zu Gast bei enlivo – Die Marketingprofis in Bad Bentheim waren die Gastgeber des IHK-Regionalausschusses Landkreis Grafschaft Bentheim. Die Sitzung konnte nach 18 Monaten erstmalig wieder in Präsenz stattfinden.
Dr. Tim Husmann, Geschäftsführer der Energy Hub Emsland Entwicklungsgesellschaft mbH informierte über die Projekte der sogenannten „H2-Region Emsland“. „Die Einsatzgebiete für Wasserstoff sind breit gefächert. Bei der Mobilität könnte H2 durch seine Energiedichte und Flexibilität insbesondere im Güterverkehr mit LKW, Bahn oder Schiff zukünftig als CO2-neutrale Alternative zu Diesel eingesetzt werden. Aber auch in der Industrie wird Wasserstoff eingesetzt werden müssen, zum Beispiel um chemische Grundstoffe zu produzieren oder die Stahlherstellung zu defossilisieren.“ Bisher gäbe es CO2-neutral erzeugten Wasserstoff allerdings kaum in großen Mengen. Der aktuelle H2-Bedarf werde noch überwiegend aus fossilen Quellen gedeckt. Daher seien die vielen kleinen H2-Projekte ebenso wichtig wie geplante Großanlagen, etwa am Standort Lingen. Im kommenden Jahr beginne im Emsland zudem der Aufbau eines H2-Tankstellennetzes, von dem auch die Grafschaft profitieren könne.
In der Grafschaft Bentheim wurden zunächst mögliche regionale Anwendungsprojekte untersucht und hierfür eine Machbarkeitsstudie erstellt, erklärte Ralf Hilmes, Leiter der Grafschafter Wirtschaftsförderung: „Wir bauen derzeit ein regionales offenes Akteursnetzwerk auf. Als nächsten Schritt wird eine Planungsgesellschaft gegründet, um das erste Initialprojekt umzusetzen. Aus dem Strom des Windparks Gölenkamp-Wilsum wollen die Initiatoren grünen Wasserstoff erzeugen und damit zunächst vier Busse, ein Abfallsammelfahrzeug und einen Zug antreiben.“ Neben diesem auf Eigenversorgung ausgelegten Projekt unterstütze der Landkreis auch den Leitungsausbau, dies sowohl Richtung Emsland als auch in die Niederlande, so Hilmes.
Beide H2-Experten empfahlen denjenigen Unternehmen, die perspektivisch größere Mengen H2 nutzen wollen, sich möglichst frühzeitig um einen Leitungsanschluss zu bemühen und der Bundesnetzagentur ihren prognostizierten Bedarf zu melden. Ein nachträglicher H2-Anschluss würde vermutlich um ein Vielfaches teurer werden.
„Unsere Unternehmen brauchen Planungs- und Versorgungssicherheit bei der komplexen Umsetzung der Energiewende. Nur so sichern wir wichtige Wertschöpfungsketten in der Industrie und deren Arbeitsplätze. Der vermehrte Einsatz von H2 wird die Versorgungssicherheit erhöhen. Deshalb unterstützen wir den Ausbau dieser Technologie als notwendige Ergänzung des bestehenden Energiesystems. Wir freuen uns über jedes H2-Projekt in unserer Region“, so Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung. Ohne weitere Investitionen in Erzeugungsanlagen, Transportnetze sowie Forschung und Entwicklung werde die Energiewende nach ihrer Einschätzung nicht gelingen.
„Unsere Unternehmen brauchen Planungs- und Versorgungssicherheit bei der komplexen Umsetzung der Energiewende. Nur so sichern wir wichtige Wertschöpfungsketten in der Industrie und deren Arbeitsplätze. Der vermehrte Einsatz von H2 wird die Versorgungssicherheit erhöhen. Deshalb unterstützen wir den Ausbau dieser Technologie als notwendige Ergänzung des bestehenden Energiesystems. Wir freuen uns über jedes H2-Projekt in unserer Region“, so Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung. Ohne weitere Investitionen in Erzeugungsanlagen, Transportnetze sowie Forschung und Entwicklung werde die Energiewende nach ihrer Einschätzung nicht gelingen.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende Regionalausschuss tagte auf Einladung von Lars Möhring, Geschäftsführer enlivo – Die Marketingprofis, nach gut eineinhalb Jahren Corona-Unterbrechung erstmals wieder in Präsenz auf Burg Bentheim. Es war nach zwei digitalen Terminen die dritte Sitzung im laufenden Jahr.
Ansprechpartnerin: IHK, Anke Schweda, Tel.: 0541 353-210, E-Mail: schweda@osnabrueck.ihk.de