IHK-Berufsbildungsausschuss: Duale Berufsausbildung trotz Corona attraktiv
„Die duale Berufsausbildung muss gerade jetzt ein attraktiver Karriereeinstieg für junge Menschen sein. Daher ist es wichtig, dass die Unternehmen ihr bisheriges Ausbildungsengagement fortsetzen. Der Fachkräftenachwuchs wird nach Überwindung der Corona-Pandemie mehr denn je gebraucht“, bekräftigte Stephan Soldanski, Vorsitzender der Arbeitnehmerseite im Berufsbildungsausschuss der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, anlässlich der jüngsten Sitzung des Ausschusses, die aufgrund der Kontaktbeschränkungen im digitalen Format durchgeführt wurde.
Mit diesem Aufruf knüpfte der Ausschussvorsitzende an die Ausbildungsappelle an, die die IHK jüngst gemeinsam mit den Landkreisen, der Handwerkskammer sowie den Agenturen für Arbeit an die regionalen Betriebe gerichtet hatte. Darin werden die Betriebe aufgerufen, in der Krise an bestehenden Ausbildungsverhältnissen festzuhalten, damit alle Auszubildenden die Chance auf einen erfolgreichen Berufsabschluss erhalten. „Corona darf nicht alles überschatten“, so Soldanski. Er wies darauf hin, dass die aus dem Frühjahr verschobenen Abschlussprüfungen in den IHK-Berufen nunmehr im Juni durchgeführt würden. Damit ist für die Absolventen ein pünktlicher Start in den Arbeitsmarkt möglich.
Als eine optimistische Perspektive für die Zukunft stellte Gunda Gülker-Alsmeier, Kreisrätin des Landkreises Grafschaft Bentheim, den Ausschussmitgliedern die Vision eines Ausbaus und einer Vernetzung der Standorte für berufliche Bildung in Nordhorn vor. „Die duale Berufsausbildung soll künftig in der Grafschaft Bentheim noch stärker im Fokus stehen. Durch die Errichtung eines Campus für berufliche Bildung soll der Berufsschulstandort Nordhorn an Bedeutung und Attraktivität gewinnen. Unser Ziel ist es, Menschen qualitativ hochwertig aus- und fortzubilden, um der Region die dringend benötigten Fachkräfte zu sichern“, erklärte Gülker-Alsmeier. Das gesamte Projekt solle sich inhaltlich nicht nur an einige wenige Berufe richten, sondern ein breites Kompetenzfeld abdecken. Ideen seien beispielsweise der 3D-Druck, die Digitalisierung und weitere IT-Themen. „Als Lehrende wollen wir vor allem auch renommierte Praktiker gewinnen, die ihr Wissen praxisnah an den Fachkräftenachwuchs weitergeben können“, so Gülker-Alsmeier.
Der aus Arbeitsgeber-, Arbeitnehmer- und Lehrervertretern bestehende IHK-Berufsbildungsausschuss trifft sich dreimal jährlich und ist in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu unterrichten und anzuhören. Er hat im Rahmen seiner Aufgaben auf eine stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen Bildung hinzuwirken. Die vom niedersächsischen Kultusministerium berufenen Gremienmitglieder sind ehrenamtlich tätig. (29.05.2020)