5G-Pilotanwendung in der Grafschaft Bentheim

IHK-Regionalausschuss tagte bei der Georg Utz GmbH in Schüttorf
„Im Gegensatz zur positiven Entwicklung beim Breitbandausbau existieren beim Mobilfunk in der Grafschaft immer noch große Netzlücken. Dies geht zu Lasten der Unternehmen und gefährdet die Standortattraktivität unserer Region“, erklärte Thomas Kolde, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landkreis Grafschaft Bentheim, im Rahmen der aktuellen Sitzung in Schüttorf. Die IHK habe im letzten Jahr eine Befragung im IHK-Bezirk vorgenommen. Danach werde die Mobilfunkversorgung in der Grafschaft von 62 Prozent der Unternehmen negativ bewertet.
24 - Regionalausschuss Grafschaft Bentheim
Peer Beyersdorff, Geschäftsführer des Breitbandzentrums Niedersachsen-Bremen, gab einen Sachstand zum Mobilfunkausbau 4G und 5G. Nach der Versteigerung der 5G-Frequenzen strebe die Bundesregierung mit einem Innovationsförderprogramm die zügige Einführung des 5G-Mobilfunks in Deutschland an. „Der Landkreis Grafschaft Bentheim hat den Zuschlag für ein Konzept zur Entwicklung von 5G Anwendungen erhalten. Damit soll die Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G beschleunigt werden“, so Beyersdorff.
Weiteres Thema war ein Gedankenaustausch mit Thomas Brüninghoff, seit dem 18. Juni 2019 Mitglied des Niedersächsischen Landtages (FDP), zu aktuellen landespolitischen Schwerpunkten und Zielen für die kommenden Jahre. „Die ständige Gefahr einer Rezession, bürokratische Belastungen der Wirtschaft, z. B. durch Vergabevorschriften oder A1-Bescheinigungen, langwierige Antrags-, Plan- und Bauprozesse, Funklöcher, unzufriedene Landwirte, eine bevormundende Pflegekammer, erhebliche Straßenbaubeiträge für Eigentümer und umfangreiche energierechtliche Meldepflichten – hier sehe ich erheblichen Handlungsbedarf“, skizzierte Brüninghoff die Herausforderungen. Er befürwortete eine Verlängerung der Schienenpersonennahverkehrsstrecke von Neuenhaus bis nach Emmen (Niederlande).
Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, erklärte, dass neben schnellen Planungsverfahren und weniger Bürokratie eine erstklassige digitale Infrastruktur unabdingbarer Erfolgsfaktor für die Zukunft der Betriebe sei. „Die Politik muss gerade in der aktuellen Phase der konjunkturellen Abkühlung sicherstellen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhalten bleibt.“ So sollte vor allem die Steuerbelastung der Unternehmen am Standort Deutschland reduziert werden.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende Regionalausschuss tagte bei der Georg Utz GmbH in Schüttorf. Im Rahmen einer Führung präsentierte Utz-Geschäftsführer Rüdiger Köhler das im Jahr 1971 am Standort Schüttorf gegründete Unternehmen. Die Georg Utz GmbH ist Hersteller von Lager- und Transportbehältern, Paletten und technischen Teilen aus wiederverwertbarem Kunststoff und beschäftigt am Standort rund 550 Mitarbeiter. (05.02.2020)