IHK-Analyse: Industrie bleibt wichtiger Treiber der Regionalentwicklung
Das produzierende Gewerbe bleibt ein entscheidender Treiber für die gute regionale Entwicklung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Analyse der IHK in Osnabrück. „Es ist wichtig, die Industrie auch in Zukunft durch attraktive Standortbedingungen zu unterstützen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf, der jetzt die Ergebnisse vorstellte.
Für die Untersuchung wertete die IHK verschiedene amtliche Statistiken aus. Deutlich wird, dass auf das Produzierende Gewerbe in der Region aktuell mehr als ein Drittel der Bruttowertschöpfung (36,9 %), mehr als ein Viertel der Erwerbstätigen (27,8 %) sowie vier Fünftel (80,0 %) der Patent-Erstanmeldungen entfallen. Auch im Außenhandel spielt die Industrie eine dominante Rolle: Der Anteil des Produzierenden Gewerbes an den Exporten beträgt bundesweit 67,5 %.
„Bei den Erwerbstätigen in der Industrie hebt sich unsere Region positiv vom Bundes- und Landestrend ab“, erläutert Graf. Während dort die Zahl der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe zwischen den Jahren 2000 und 2015 zurückgegangen ist, hat der Wirtschaftsraum Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim im industriellen Sektor sogar zugelegt: „Unsere Industrieunternehmen haben in dieser Zeit unter dem Strich rund 7.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das ist eher Re-Industrialisierung als De-Industrialisierung.“
Ein weiteres Ergebnis der Industriestudie: Die Landkreise der Region haben sich im Vergleich dynamischer entwickelt als die Stadt Osnabrück. Dies gilt sowohl mit Blick auf die Erwerbstätigen als auch mit Blick auf die Bruttowertschöpfung. Während in den Landkreisen der Anteil des Produzierenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung um 40 % und darüber liegt, entfallen in der Stadt Osnabrück nur 22,3 % auf den industriellen Sektor. „Dies ist für städtische Räume nicht ungewöhnlich“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer, denn in Städten fehlen oft die geeigneten Flächen. Neuinvestitionen würden deshalb eher auf der „grünen Wiese“ erfolgen.
Für die Region sei es wichtig, die industrielle Basis weiter zu stärken. „Dazu muss die Politik die Standortbedingungen für die Industrie besonders im Auge behalten. Dies gelte vor allem für die Bereiche Fachkräftesicherung, Investitionen, Infrastruktur sowie Innovationen“, erläuterte Graf . Von besonderer Bedeutung sei die regionale Breitbandversorgung: „Industrie 4.0 ist ohne schnelle Datenverbindungen nicht machbar.“
Die Ergebnisse der Studie sind hier abrufbar.
Weitere Informationen: IHK, Eckhard Lammers, lammers@osnabrueck.ihk.de oder Tel. 0541 353-210.