IHK-Regionalausschuss Landkreis Grafschaft Bentheim informiert sich über Gleichstromverbindung A-Nord

„Unsere Unternehmen benötigen konkurrenzfähige Energiepreise und eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.“ Das betonte Hubert Winter, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landkreis Grafschaft Bentheim, jetzt in der aktuellen Sitzung in Nordhorn. Der Netzausbau sei die günstigste Möglichkeit, um Versorgungssicherheit zu erreichen. Die Akzeptanz des Netzausbaus zu steigern, bleibe dabei trotz des beschlossenen Erdkabelvorrangs für die Gleichstromkorridore eine große Herausforderung.

Die neue Gleichstromverbindung A-Nord, eine Hauptschlagader der Energiewende, bildete den Schwerpunkt der Beratungen des Ausschusses. Arndt Feldmann, stellvertretender Projektleiter der Amprion GmbH, erläuterte den aktuellen Planungsstand. Die Verbindung reicht von Emden über das Rheinland bis nach Süddeutschland. Rund 2.000 Megawatt elektrische Leistung soll die Verbindung zukünftig weitgehend verlustfrei übertragen. Dies entspricht dem Bedarf von zwei Millionen Menschen. Die Trasse wird den Landkreis Grafschaft Bentheim queren, eine der in Rede stehenden Trassenvarianten u. a. das Nordhorner Stadtgebiet. Bei den vorgestellten Trassenkorridoren handelt es sich um mögliche Varianten, so Feldmann. Anfang 2018 werde die Amprion GmbH ihren Vorzugskorridor vorstellen. Die IHK ist in dem Verfahren als Träger öffentlicher Belange eingebunden und nimmt die Interessen der Unternehmen wahr.
Weiteres Thema war die vor kurzem veröffentlichte ihk-analyse „Die Bedeutung der Industrie“. „Die Industrie bleibt Träger der regionalen Entwicklung“, erklärte Eckhard Lammers, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Standortentwicklung. So habe sich die Industrie in der Region im Vergleich zum Landes- und Bundesdurchschnitt besser entwickelt. Gemessen am Anteil der Beschäftigten sei die Industrie besonders in den ländlichen Bereichen des IHK-Bezirks stark.
Der Regionalausschuss tagte bei der Rosink-Werkstätten GmbH. Das Unternehmen produziert in Nordhorn seit 1980 Wärmetauscher und Wärmerückgewinnungsanlagen. Die Übernahme des Unternehmens mit knapp 170 Beschäftigten in die Werkstätten-Gruppe erfolgte 2017. „Die Zusammenführung ist sinnvoll, da die beiden Apparatebauer vorher bereits viele Berührungspunkte hatten“, erläuterte Alfred Moggert, Hauptgesellschafter der Werkstätten GmbH.