Fünf Jahre Anerkennung ausländischer Abschlüsse
Das Anerkennungsgesetz macht seit fünf Jahren ausländische Berufsausbildungen transparent und gewinnt damit zusätzliche Fachkräfte für Deutschland. Zeitgleich zum Inkrafttreten des Gesetzes am 1. April 2012 wurde die IHK FOSA in Nürnberg gegründet, ein Zusammenschluss von 76 Industrie- und Handelskammern – darunter auch die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim.
Auch für Aram Daud aus Osnabrück hat sich die Anerkennung seines syrischen Berufsabschlusses durch die IHK FOSA gelohnt. „Die IHK FOSA bescheinigte mir zunächst die teilweise Gleichwertigkeit meiner Ausbildung mit dem deutschen Beruf des Vermessungstechnikers. Da ich für die volle Gleichwertigkeit noch praktische Erfahrungen in Deutschland nachweisen musste, habe ich mich von der IHK in Osnabrück beraten lassen. Dort bekam ich wertvolle Tipps und den Hinweis, mich um eine Stelle beim Katasteramt in Osnabrück zu bewerben“, berichtet Aram Daud. Nachdem er erfolgreich die fehlende Praxis nachholen konnte, erhielt Daud die volle Gleichwertigkeit in seinem erlernten Beruf nun zuerkannt. Beruflich kann er jetzt durchstarten, denn er erhält eine Anstellung beim Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen in Osnabrück.
„Das Anerkennungsgesetz fördert die berufliche Integration und ist gleichzeitig ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung des Fachkräftemangels für die Unternehmen in der Region“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. „Deshalb ist es wichtig, dass mehr ausländische Fachkräfte diese Möglichkeit nutzen“, so Graf weiter.
Insgesamt sind seit Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes im April 2012 aus dem hiesigen IHK-Bezirk 135 Anträge bei der IHK FOSA eingegangen. Rund 66 % der Verfahren endeten mit einer Anerkennung der Gleichwertigkeit. Die Antragsteller kamen aus 32 verschiedenen Ländern, wobei die meisten ihre Ausbildungen in Polen, Kasachstan, Syrien und Spanien absolvierten. Die wichtigsten Berufsgruppen sind zu 39 % die kaufmännischen Berufe, zu 21 % die Elektrotechnik, zu 14 % das Hotel- und Gaststättengewerbe und zu 13 % der Metallbereich.
Wer einen im Ausland erworbenen Berufsabschluss anerkennen lassen möchte, kann sich kostenlos bei der IHK beraten lassen. Die IHK informiert zu den Berufen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen, erläutert das Verfahren und den deutschen Referenzberuf, der jeweils infrage kommt. Die Gleichwertigkeitsprüfung und Anerkennung selbst übernimmt die IHK FOSA.