FAQ-Liste „Felix Nussbaum-Bilder“

1. Wann hat die IHK Vollversammlung was beschlossen?
Die IHK-Vollversammlung hat in der Sitzung am 21. März 2017 nach intensiver, auch kontroverser Diskussion (bei einer Gegenstimme) beschlossen, die drei Felix Nussbaum-Bilder zu veräußern. Einvernehmliches Ziel war dabei, eine Lösung zu finden, bei der die Bilder (auch nach ihrer Veräußerung) als Leihgaben (des neuen Eigentümers) im städtischen Felix Nussbaum-Haus verbleiben können.
2. Warum sollen die Bilder jetzt verkauft werden?
Anlass für den Beschluss ist die Änderung der Rechtsauffassung und Rechtsprechung in den vergangenen Jahren. Nach nunmehr herrschender Auffassung ist es nicht Aufgabe einer IHK, Kunst- und Kulturförderung durch Erwerb und Besitz bedeutender Kunstwerke zu betreiben, auch wenn diese für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Mittlerweile gibt es dazu Gerichtsurteile und Hinweise u. a. des Landesrechnungshofes und des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr als Rechtsaufsicht der niedersächsischen IHKs.
3. Wann und warum hat die IHK die Bilder angeschafft?
Die IHK hat zwei der drei Bilder von Felix Nussbaum in den 1970er Jahren, das dritte Bild im Jahr 2000 erworben. Seit ihrem Erwerb wurden die Bilder als Leihgaben dem Felix Nussbaum-Haus (bzw. zuvor dem Kulturgeschichtlichen Museum) für Ausstellungszwecke zur Verfügung gestellt.
4. Wie hoch ist der geschätzte Wert der Bilder und gibt es dazu Gutachten? Wie hoch waren die Anschaffungskosten?
Es gibt gutachterliche Verkehrswerte (Marktpreise) für die drei Bilder. Die drei Kunstwerke sind seit ihrem Erwerb in der IHK-Buchführung erfasst und werden in den Jahresabschlüssen der IHK (entsprechend der handelsrechtlichen Regelungen) mit ihren tatsächlichen Anschaffungskosten von insgesamt rd. 38.000 EUR ausgewiesen.
5. Gibt es potenzielle Käufer? Welche Käufer kommen in Frage?
Es gibt Gespräche mit Kaufinteressenten. Diese werden nicht genannt.
6. Hat es Gespräche mit den Beteiligten (vor allem Stadt Osnabrück/Felix Nussbaum Haus) zum geplanten Verkauf gegeben?
Die IHK hatte bereits sehr frühzeitig vertrauliche Gespräche aufgenommen und schriftlich kommuniziert, auch unter Beteiligung solcher Akteure, die sich aktuell kritisch einlassen. Sie hatte diese dabei um Unterstützung gebeten, um das Ziel eines weiteren Verbleibs der Kunstwerke im Felix Nussbaum-Haus zu erreichen. Mit der Stadt Osnabrück wurden kontinuierlich Gespräche geführt. Die Stadt hat dabei ebenso wie der Museums- und Kunstverein die IHK-Eigentümerschaft an zwei der drei Bildern bestritten.
7. Wie könnte eine einvernehmliche Lösung aussehen?
Eine Lösung könnte so aussehen, dass sich für die drei Bilder Käufer finden, die die Bilder zu einem marktgerechten Preis erwerben und sich bereit erklären, die Bilder weiterhin als Leihgaben im Felix Nussbaum-Haus zu belassen.
8. Warum werden die Bilder nicht meistbietend verkauft?
Die IHK ist sich der Bedeutung der Kunstwerke und des Künstlers, insbesondere für die Stadt und Region Osnabrück bewusst. Daher sollte auf jeden Fall der Versuch unternommen werden, die Bilder weiterhin als Leihgaben im Felix Nussbaum-Haus, Osnabrück, belassen zu können.
9. Warum ist eine Schenkung oder ein Verkauf zu Anschaffungspreisen nicht möglich?
Eine in der Diskussion zum Beispiel von Politikern vorgeschlagene Schenkung oder die Abgabe unterhalb eines marktgerechten Preises wäre rechtlich angreifbar. Dies würde einen Vermögensschaden für die IHK bedeuten. Die IHK ist aber rechtlich verpflichtet, mit ihrem Vermögen sorgsam und wirtschaftlich umzugehen. Dies ist auch im Interesse der Mitgliedsunternehmen der IHK, zumal ein großer Teil der IHK-Mitglieder nicht aus der Stadt Osnabrück kommt.
(Stand: 27.11.2018)