Osnabrück, Lingen und Bramsche sind „vitale Innenstädte“

Bundesweite Kundenstudie „Vitale Innenstadt“ veröffentlicht
Im Wettbewerb mit anderen Zentren und dem stark wachsenden Online-Handel behaupten sich die Städte Osnabrück, Lingen und Bramsche auf gutem Niveau. Attraktivität, Angebotsausstattung und Ambiente werden jeweils überdurchschnittlich bewertet. Das hat jetzt die bundesweite Kundenstudie „Vitale Innenstadt“ des Instituts für Handelsforschung Köln (IfH) ermittelt. Geschulte Interviewer der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim und des jeweiligen Stadtmarketings führten dazu vor Ort jeweils rund 400 Interviews mit zufällig ausgewählten Besuchern der Innenstädte. Osnabrück und Lingen beteiligten sich bereits zum zweiten Mal an der erstmals im Jahr 2014 durchgeführten Erhebung.
„Unsere Innenstädte müssen sich dem wachsenden Wettbewerb in der Region und dem weltweiten Internethandel stellen. Um erfolgreich zu sein, müssen die Händler wissen, was ihre Kunden wirklich wollen. Die aktuelle Studie ist dafür ein guter Gradmesser. Sie hilft, unsere Städte in diesem Wettbewerb erfolgreich aufzustellen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf zur Zielsetzung der Befragung.
Osnabrück erhält aus Kundensicht die Gesamtnote 2,2 und verbessert sich damit gegenüber dem Vergleichsjahr 2014 (2,6) recht deutlich. Dazu äußert sich erfreut Oberbürgermeister Wolfgang Griesert: „Osnabrück punktet bei den Kunden vor allem beim Einzelhandelsangebot, beim Gastronomie- und Freizeitangebot sowie bei der Lebendigkeit in der Innenstadt. Das stimmt mich optimistisch, dass auch die Umgestaltung der Hasestraße und die Haseöffnung ihr Ziel nicht verfehlen werden.“
Als „gut“ wird von den in Osnabrück Befragten das Angebot vor allem in den Sortimenten Schuhe/Lederwaren, Uhren/Schmuck und Bekleidung beurteilt. In klassischen Bereichen wie Sauberkeit oder Grünflächen herrscht weiterhin Handlungsbedarf. Auch Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten schneiden im Vergleich zu 2014 schlechter ab.
Petra Rosenbach, Geschäftsführerin der Osnabrück Marketing und Tourismus GmbH, skizziert die künftigen Handlungsfelder: „Die OMT kooperiert mit den Osnabrücker Servicebetrieben zum Thema Sauberkeit, diversen Fachbereichen der Stadt zum Thema Veranstaltungen und Sicherheit sowie den Werbegemeinschaften zu den Themen verkaufsoffene Sonntage und Erlebniswert. Die guten Ergebnisse sind uns steter Ansporn, Maßnahmen für weitere Verbesserungen zu entwickeln.“
Auch in Lingen hat sich die Bewertung der Innenstadt gegenüber dem Vergleichsjahr 2014 von der Gesamtnote 2,5 auf nunmehr 2,4 und damit leicht verbessert. Entsprechend positiv bewertet Oberbürgermeister Dieter Krone die Ergebnisse: „Wir freuen uns, dass Lingen so gut abgeschnitten hat und sein hohes Niveau als Einkaufsstadt weiter behaupten konnte.“ Lingen punktet bei den Kunden vor allem bei der Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten sowie beim Gastronomie- und Freizeitangebot in der Innenstadt. Auch im Hinblick auf Sauberkeit und Sicherheit steht Lingen sehr gut da. Als „gut“ wird von den Befragten das Angebot vor allem in den Sortimenten Schuhe/Lederwaren, Uhren/Schmuck und Bekleidung beurteilt. Lediglich die Bewertung der Nahversorgungsituation fällt demgegenüber ab.
Bramsche erreicht in der Kundenbefragung die Gesamtnote 2,5. Dazu Bürgermeister Heiner Pahlmann: „Natürlich freue ich mich, dass die City Bramsche überdurchschnittlich gut bewertet wird. Das ist ein Beleg dafür, dass in den vergangenen Jahren Einzelhandel, Stadt und Stadtmarketing Bramsche GmbH viele richtige Entscheidungen getroffen haben. Neue Herausforderungen und die festgestellten Defizite erfordern aber weiterhin verstärkte Anstrengungen sowohl des innerstädtischen Handels, als auch der anderen Beteiligten“, so Pahlmann. Wolfgang Kirchner, Geschäftsführer der Stadtmarketing Bramsche GmbH, wies auf den Arbeitskreis ‚City Offensive Bramsche‘ hin, der sich diesen Fragen widmen werde.
Bramsche punktet bei den Kunden vor allem bei der Erreichbarkeit, den Parkmöglichkeiten und auch beim Dienstleistungsangebot in der Innenstadt. Als „gut“ wird von den Befragten das Angebot in den Sortimenten Schuhe/Lederwaren, Uhren/Schmuck oder auch Büchern und im Bereich der Nahversorgung beurteilt.
Dominantes Verkehrsmittel ist mit rund 42% in Osnabrück, 48 % in Lingen und 66 % in Bramsche der Pkw. In Lingen spielt auch das Fahrrad eine wichtige Rolle (33 %). Viele Passanten kommen von außerhalb in die City: In Osnabrück und Bramsche erklärte dies jeder dritte Befragte, in Lingen beläuft sich der Anteil der Kunden, die aus anderen Kommunen stammen, sogar auf rund 40 %. Ein gewichtiger Teil der Befragten gab an, aufgrund vermehrten Online-Shoppings seltener in die Innenstadt zu fahren. In Osnabrück äußerte dies jeder dritte Befragte, in Lingen jeder fünfte und in Bramsche jeder sechste Interviewte. Neben dem Einkauf im weltweiten Netz bewerten die Projektpartner von Kommunen, Stadtmarketing und IHK auch den klassischen Standortwettbewerb weiterhin als Herausforderung. Eine genaue Betrachtung der einzelnen innenstadtrelevanten Sortimente zeige, dass zurzeit häufig der intensivere Wettbewerb noch zwischen einzelnen stationären Standorten stattfinde. So wanderten Konsumenten z. B. bei Bekleidung eher in andere Städte ab als auf das Internet zurückzugreifen.
Hintergrund:
Im September 2016 sind in 121 Städten bundesweit fast 60.000 Besucher vor Ort zu ihren Bewertungen der jeweiligen Innenstadt befragt worden. Träger des Projekts ist das Institut für Handelsforschung Köln (IfH). Nach 2014 ist es die 2. Auflage dieser bundesweiten Innenstadtstudie. Im Gesamtdurchschnitt aller 121 teilnehmenden Städte bewerten die Deutschen ihre Innenstädte wie schon in der Erhebung 2014 mit der Schulnote „drei plus“ (2,7).