IHK legt Analyse vor: Anteil von Frauen in Führung steigt weiter  

(28.09.2017) „Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in den IHK-Mitgliedsbetrieben ist erneut gestiegen.“ Dies erklärt Martin Schlichter, Präsident der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, anlässlich der Veröffentlichung der ihk-analyse „Frauen in Führung 2016“. Der Anteil erhöhte sich kontinuierlich von knapp 19 % im Jahr 2013 über 22,2 % im Jahr 2014 auf 23,6 % im Jahr 2016.
Die aktuelle Steigerung von 1,4 Prozentpunkten möge auf den ersten Blick vielleicht gering erscheinen, so der IHK-Präsident. Dabei müsse allerdings berücksichtigt werden, dass solche Anpassungsprozesse von langer Dauer sind. Führungskräfte könnten – ebenso wie andere Beschäftigte – weder faktisch noch rechtlich einfach komplett ersetzt werden. Vielmehr gebe es auch bei dieser Personengruppe eine natürliche Fluktuation, also Personen, die dauerhaft ausscheiden und durch andere ersetzt werden. Vor diesem Hintergrund sei die aktuelle Steigerung durchaus beachtlich.
„Zwischen den verschiedenen Betriebstypen gibt es allerdings Unterschiede“, erklärt Schlichter. So sei der Frauenanteil in den größeren, im Handelsregister (HR) eingetragenen Betrieben angestiegen. Dagegen habe der Anteil bei den kleinen, nicht im Handelsregister eingetragenen Betrieben leicht abgenommen. Er ist mit knapp 30 % aber immer noch doppelt so hoch wie im HR-Bereich. Schlichter: „Es ist weiterhin so, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen mit zunehmender Betriebsgröße sinkt.“
Auch zwischen den Branchen ergeben sich deutliche Ungleichheiten. So ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Gastgewerbe mit knapp 32 % am höchsten. Ebenfalls leicht überdurchschnittlich sind die Frauenanteile im Handel und bei den sonstigen Dienstleistungen. Vergleichsweise geringe Frauenanteile weisen die Wirtschaftszweige Industrie und Verkehr auf. Hier liegen die Quoten bei knapp 14,5 % bzw. 18 %.
„Unsere IHK setzt sich weiter dafür ein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern“, erklärt Schlichter. Ein wichtiger Ansatzpunkt dafür sei die gezielte Unterstützung von weiblichen Gründerinnen. Der Anteil der Frauen an den Existenzgründern liegt bei rund 33 %. Gemessen am Beschäftigungsanteil der Frauen von 43 % gebe es allerdings auch hier noch Luft nach oben.
Daneben fördert die IHK die Vernetzung von weiblichen Führungskräften, unter anderem im Rahmen des 2012 gegründeten IHK-Netzwerks „Frauen in Führung“. Nicht zuletzt werden Schulungsangebote für weibliche Fach- und Führungskräfte weiterentwickelt und am Markt etabliert, etwa Seminare wie „Durchsetzungsstrategien für Frauen“. Darüber hinaus führt die IHK seit 2014 jährlich die Aktionswoche „Frauen-Business-Tage“ (bis 2015 „Gründen ist weiblich“) durch. Diese wurde im vergangenen Jahr 2016 von gut 300 Frauen besucht und soll in diesem Jahr vom 8. bis 10. November fortgesetzt werden.
Die ihk-analyse „Frauen in Führung 2016“ ist unter www.ihk.de/osnabrueck (Nr. 3823742) abrufbar.
Weitere Informationen: IHK, Frank Hesse, Tel.: 0541 353-110 oder E-Mail: hesse@osnabrueck.ihk.de