Analog, digital oder gleich in die Cloud?
IHK-Mittagsgespräch zu Chancen der Digitalisierung in Lingen
„Die Wirtschaft sieht in der Digitalisierung in erster Linie Chancen. Hierzu zählt zum einen die steigende Produktivität, die Wettbewerbsvorteile und Wachstum ermöglicht. Zum anderen neue Technologien, die schwere körperliche oder monotone Arbeiten zugunsten attraktiverer Beschäftigungsmöglichkeiten und höher qualifizierter Arbeit reduzieren.“ Dies erklärte IHK-Vizepräsident Matthias Hopster nun beim IHK-Mittagsgespräch in Lingen. Zum Gespräch mit dem Titel „Industrie 4.0: Wie Sie von der digitalen Transformation der Wirtschaft profitieren können“ begrüßten er und weitere Unternehmer nun Dr. Michael Rehe, Organisatorischer Geschäftsführer des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Hannover, und Michael Schnaider, Mittelstand 4.0-Agentur Cloud, Lingen.
„Wir geben Unternehmen Anregungen für eigene Digitalisierungsprojekte. Hierfür haben wir in Hannover auf dem Messegelände eine Generalfabrik eingerichtet in der wir kleine Digitalisierungsbeispiele präsentieren. Außerdem werden wir landesweit mit einem Bus unterwegs sein, um unsere Lösungen vor Ort vorzustellen. Das Gute daran: Durch eine Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums können wir den Betrieben unsere Unterstützung vollkommen kostenfrei anbieten“, so Dr. Rehe. Im Rahmen eines eintägigen Betriebsbesuchs erstellen Mitarbeiter des Kompetenzzentrums beispielsweise individuelle Konzepte für die Umsetzung betriebseigener Digitalisierungsprojekte. Zugleich werden regelmäßig Schulungen angeboten, u.a. zu Produktion, Daten und Arbeitswelt. Neu hinzukommen sollen gemeinsame Beratungssprechtage mit der IHK.
Anhand eines Beispiels außerhalb der Industrie verdeutlichte Michael Schnaider den digitalen Wandel. „Früher kaufte man Schallplatten, später CDs. Bereits kurz nach Einführung des mp3-Formats streamen wir Musik aus dem Internet“, so Schnaider. Innerhalb kürzester Zeit werden analoge Produkte durch digitale Lösungen abgelöst. Unternehmen sollten sich vor diesem Hintergrund fragen, ob ihre eigene IT-Infrastruktur für die wachsende Entwicklungsgeschwindigkeit künftig noch geeignet sei. Statt in eigene IT zu investieren, böten Cloud-Lösungen heute die Möglichkeit, einen Teil der benötigten Leistung extern zu beziehen. Das Thema Datensicherheit sei dabei grundsätzlich kein Hinderungsgrund. Auch wenn natürlich weiterhin ein erheblicher Aufwand für die Abwehr von Angriffen auf die Daten notwendig sei, so der IT-Fachmann abschließend, der Unternehmen bei der Einführung von Cloud-Anwendungen in unternehmerischen Prozessen unterstützt.