Konjunktur auf der Ems-Achse: Nur leichte Aufwärtsbewegung
Die Konjunktur im Gebiet der Ems-Achse zeigt sich im ersten Quartal 2016 kaum dynamisch. Der Konjunkturklimaindex legt hier um einen Punkt auf 113 Punkte zu. Damit liegt er leicht unter dem langjährigen Durchschnitt von 115 Punkten. Das ist das Ergebnis der gemeinsamen Umfrageauswertung der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, der IHK für Ostfriesland und Papenburg und der Wachstumsregion Ems-Achse.
Die Komponenten des Konjunkturklimaindex, Geschäftslage und Geschäftserwartungen, entwickelten sich unterschiedlich. Die Geschäftslage ist weiterhin auf hohem Niveau, wird jedoch deutlich schlechter als im Vorquartal bewertet. Per Saldo bezeichneten 20 % der Betriebe die Geschäftslage als gut (Vorquartal: 29 %). Die Geschäftserwartungen sind nach zwei schlechteren Quartalen dagegen wieder gestiegen. Die positiven Erwartungen überwiegen nun wieder die negativen. Unter dem Strich blicken 6 % der Betriebe positiv auf die kommenden Monate (Vorquartal: -4). Die große Mehrheit (58 %) geht jedoch von einer etwa gleichbleibenden Entwicklung aus.
Die größten Risiken für die weitere Entwicklung sehen die Unternehmen auf der Ems-Achse in den Arbeitskosten (49 %). Dieses Risiko ist gegenüber dem Vorquartal deutlich angestiegen. An zweiter Stelle nennen die Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (46 %). Die zunehmenden Regulierungen am Arbeitsmarkt und die geplante Reform der Erbschaftsteuer stoßen auf Skepsis. Zum Zeitpunkt der Umfrage diskutierte die Bundesregierung vor allem Reformen im Bereich der Werkverträge und Zeitarbeit. Inzwischen hat sich die Koalition auf einen Kompromiss geeinigt. An dritter und vierter Stelle nennen die Betriebe den Fachkräftemangel (40 %) und eine möglicherweise schwächelnde Inlandsnachfrage (39 %) als Risiken. Die Inlandsnachfrage ist derzeit eine wichtige Stütze der Konjunktur. Weniger kritisch werden die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise und die Auslandsnachfrage betrachtet (25 % bzw. 24 %).