Kommunen stehen vor großen Herausforderungen
IHK-Mittagsgespräch zur Kommunalwahl in Niedersachsen
„Die regionale Wirtschaft ist auf die Kommunen angewiesen. Sie sind für die Attraktivität des Standortes verantwortlich. Aus Sicht der Unternehmen sind die Themen Zuwanderung und Digitalisierung die größten Herausforderungen der Zukunft.“ Das erklärte Heinrich Koch, Vizepräsident der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, beim IHK-Mittagsgespräch in Osnabrück.
Sprachen beim Mittagsgespräch über aktuelle und zukünftige Herausforderungen der niedersächsischen Kommunen: IHK-Vizepräsident Heinrich Koch und Dr. Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes.
Gastredner Dr. Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, griff in seinem Vortrag die aus Sicht der niedersächsischen Städte und Gemeinden vordringlichen Aufgaben auf. „Die Themen der Gegenwart werden aus unserer Sicht auch die Themen der Zukunft sein. Wir erkennen aber drei Megatrends, denen sich jede Kommune zu stellen hat: Zuwanderung, Demografie und Klimawandel“, so Trips.
In seinem Vortrag betonte er vor allem die Herausforderungen der Zuwanderung: „Die Kommunen sind handlungsfähig. Das hat die Flüchtlingskrise gezeigt. Bei der jetzigen Integration in den Arbeitsmarkt stoßen wir jedoch an bürokratische Grenzen“, erläuterte Trips. So sei etwa die Vermittlung und Verteilung von Sprachkursen durch die Bundesbehörden aus Sicht der Kommunen nicht effektiv. Er bekräftigte die Forderung nach einer dezentralen Organisation der Sprachkurse über die Landkreise.
Im Mittagsgespräch wurde auch über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung gesprochen. „Neben der klassischen verkehrlichen Infrastruktur wird die digitale Infrastruktur immer wichtiger. Ein flächendeckender Breitbandausbau ist die notwendige Grundlage für die weitere Digitalisierung der Wirtschaft“, so Koch.
Trips bestätigte die Notwendigkeit des Breitbandausbaus: „Beim Thema Digitalisierung drohen wir den Anschluss an die Welt zu verlieren. Es gibt verschiedene Wege, um den Ausbau zu beschleunigen. Was vermieden werden muss ist Rosinenpickerei durch große Investoren. Sonst müssen Kommunen mit unrentablen Lagen die Netze am Ende mit kommunalen Geldern selbst finanzieren.“