Zuwanderer sind Gewinn für regionale Wirtschaft
„Die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind voll, Fachkräfte sind jedoch rar. Zuwanderer sollten deshalb schneller qualifiziert und in den Arbeitsmarkt integriert werden“, betonte IHK-Vizepräsident Jan-Felix Simon. Simon leitete die gemeinsame Sitzung der IHK-Regionalausschüsse Stadt und Landkreis Osnabrück bei den Amazonen Werken H. Dreyer GmbH & Co. KG in Hasbergen-Gaste, die unter dem zentralen Thema der Fachkräftesicherung stand.
„Neben der Integration von Langzeitarbeitslosen und leistungsschwächeren Jugendlichen möchten wir unter anderem die Eingliederung von Zuwanderern in den Arbeitsmarkt verbessern“, berichtete Christiane Fern, Leiterin der Agentur für Arbeit Osnabrück. Dazu wird die Agentur für Arbeit ab diesem Sommer die Zuwanderer direkt in den Erstaufnahmeeinrichtungen beraten und ihre Qualifikationen feststellen. Ein Problem seien allerdings die zu geringen finanziellen Mittel für Sprachkurse, so Fern weiter.
Das neu eröffnete Migrationszentrum des Landkreises Osnabrück verfolgt ebenfalls das Ziel, Zuwanderer möglichst schnell zu integrieren, informierten Sabine Ostendorf und Siegfried Averhage, Vorstände der MaßArbeit kAöR, dem Jobcenter des Landkreises Osnabrück. „Wir wollen jeden Zuwanderer und seine Qualifikationen kennenlernen“, betonte Ostendorf. Direkt nach der Meldung der Zuwanderer bei der jeweiligen Gemeinde wolle das Migrationszentrum den Personen Beratungsangebote machen. Durch die stärkere Vernetzung und Kooperation aller relevanten Stellen im Landkreis soll die Integration in den Arbeitsmarkt möglichst schnell gelingen.
Neben der Sprachbarriere sind aus der Sicht der regionalen Wirtschaft die unklare Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis eine wesentliche Hürde für die Ausbildung oder Beschäftigung von Flüchtlingen. Die IHK-Organisation schlägt daher die Einführung der sogenannten „3 + 2 -Regelung“ vor: Geduldete Ausländer, die in Deutschland einen Ausbildungsplatz gefunden haben, sollen ihre Ausbildung abschließen und danach zwei Jahre im Ausbildungsbetrieb arbeiten dürfen. Zuwanderer, die im Heimatland bereits einen Berufsabschluss erworben haben, können diesen bei der IHK FOSA auf Gleichwertigkeit prüfen lassen.