IHK befürwortet Freihandelsabkommen EU - USA
Franz-Josef Paus zum Ausschussvorsitzenden gewählt
„Die deutsche Exportwirtschaft ist auf offene Märkte angewiesen. Das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU (TTIP) ist deshalb eine große Chance.“ Dies erklärte Franz-Josef Paus, der neue Vorsitzende des Außenwirtschaftsausschusses der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, auf der aktuellen Sitzung in Lingen. Paus, geschäftsführender Gesellschafter der Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH aus Emsbüren, war zuvor einstimmig zum Vorsitzenden des IHK-Außenwirtschaftsauschusses gewählt worden. Neuer Stellvertreter ist Bernard Storm von der August Storm GmbH & Co. KG aus Spelle.
Die Chancen des TTIP-Abkommens verdeutlichte Felix Neugart, Bereichsleiter Außenwirtschaftspolitik und -recht beim DIHK in Berlin: „Die USA sind außerhalb Europas der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Produkte und Dienstleistungen. Diesen wirtschaftlichen Austausch auszubauen und Wachstumspotenziale zu fördern, ist das Ziel der Verhandlungen über eine Transatlantische Freihandelszone.“ Dabei geht es nicht nur um den Abbau von Zöllen. Von besonderer Bedeutung ist eine Harmonisierung im Bereich von Standards, Normen und Zertifizierungen sowie Erleichterungen bei der Zollabwicklung. Hier sieht der DIHK-Experte große Möglichkeiten für einen erleichterten Marktzugang für die Unternehmen. Es geht dabei nicht um die Absenkung der hohen europäischen Standards beim Verbraucher- und Umweltschutz. Die bestehenden Ängste vor "Chlorhähnchen" oder gen-veränderten Lebensmitteln sind daher übertrieben.
Diese Einschätzung teilt auch Ralf Oppenheimer von der Solarlux Aluminium Systeme GmbH aus Bissendorf. Für das Unternehmen hat der US-Markt eine hohe Bedeutung. Bereits seit einigen Jahren besteht eine eigene Niederlassung in den USA. „Durch eine Harmonisierung von technischen Normen und Standards würde der Marktzugang für unsere Produkte in den USA erheblich leichter. Wir sehen in einem Freihandelsabkommen Wachstumsmöglichkeiten für unser Unternehmen“, so Oppenheimer.
Der Außenwirtschaftsausschuss schloss sich dieser Argumentation an und unterstützte ausdrücklich die laufenden Verhandlungen des Freihandelsabkommens zwischen den USA und der EU.