Ulrich Boll erneut zum Vorsitzenden des IHK-Emslandausschusses gewählt
Rohstoffförderung im Emsland wichtig
In der konstituierenden Sitzung des IHK-Regionalausschusses Landkreis Emsland wurde Ulrich Boll, Geschäftsführender Gesellschafter der Georg Boll GmbH & Co. KG aus Meppen, einstimmig als Ausschussvorsitzender wiedergewählt. Dr. Norbert Siebels, Geschäftsführer der Klasmann-Deilmann GmbH aus Geeste und IHK-Vizepräsident, wurde als stellvertretender Vorsitzender ebenso einstimmig im Amt bestätigt.
„Unsere Region entwickelt sich dynamisch. Weil das so bleiben soll, müssen wir unseren Standort ständig weiter entwickeln“, erklärte Ulrich Boll in der Sitzung in den Räumen der Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH in Emsbüren. Zur Analyse der regionalen Standortfaktoren habe die IHK im vergangenen Jahr eine Umfrage unter rund 7.000 Unternehmen durchgeführt. Auf der Basis dieser Ergebnisse werde der Regionalausschuss nun Regionalpolitische Positionen für das Emsland erarbeiten.
Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Emsland ist nach wie vor die Rohstoffgewinnung. Dr. Norbert Siebels führte zu den Zukunftsperspektiven der Torf- und Substratindustrie in Niedersachsen aus. Sein ernüchterndes Fazit: „Die Pläne der niedersächsischen Landesregierung nehmen der Torf- und Substratindustrie in Niedersachsen jegliche Perspektive und gefährden die Arbeits- und Ausbildungsplätze auch in nachgelagerten Bereichen – ebenfalls in unserer Region.“ Er wünschte sich von der Landesregierung neben der Energiewende eine Substratwende. „Wer an einer wirksamen Strategie für die niedersächsische Torf- und Substratwirtschaft interessiert ist, die dem Klima, dem Naturschutz, dem Produktionsgartenbau und den Beschäftigten dient, der sollte sich mit der Industrie an einen Tisch setzen und ein tragfähiges Alternativszenario entwerfen.“
Dr. Jan Weinreich, GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH, erläuterte Perspektiven der Erdöl- und Erdgasgewinnung im Emsland. Auch er betonte die hohe Bedeutung langfristig verlässlicher Rahmenbedingungen für die Förderung. Dies betreffe insbesondere innovative Verfahren wie das Fracking, bei dem zum Abbau eingeschlossener Gasvorräte Flüssigstoffe in tiefe Erdschichten eingeführt werden. Hier müsse in der Öffentlichkeit besser kommuniziert werden, dass es Unterschiede zwischen dem konventionellen Fracking in tiefen Erdschichten und dem unkonventionellen Fracking in geringeren Tiefen gebe. Das konventionelle Fracking sei bewährte Technik und in Deutschland seit rund vier Jahrzehnten ohne Störungen im Einsatz.
Im Rahmen einer Betriebsführung beleuchtete Geschäftsführer Franz-Josef Paus das Wachstum der Unternehmensgruppe Paus. Mit insgesamt rund 250 Mitarbeitern erwirtschaftete die familiengeführte Unternehmensgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresumsatz von rund 60 Mio. Euro.