Regionales Baugewerbe setzt positiven Trend fort
Trotz des langen Winters im vergangen Jahr konnte das regionale Baugewerbe den positiven Trend im Jahr 2013 fortsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der aktuellen Umsatzstatistik für das Bauhauptgewerbe durch die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim.
Die regionalen Bauunternehmen konnten im Jahr 2013 ein Umsatzplus von 2,9 % verzeichnen. Im Hochbau nahmen die Umsätze mit 8,7 % zu. Ein Wachstumstreiber war vor allem der Wohnungsbau (+19 %). Auch der gewerbliche und der öffentliche Bau konnten die Umsätze steigern. Der Tiefbau musste einen leichten Umsatzrückgang von 1,5 % hinnehmen.
Gegenüber dem Vorjahr fällt das Wachstum nicht mehr so stark aus (Vorjahr: + 8 %). Im Landesdurchschnitt legten die Umsätze im Baugewerbe um 3,7 % zu. Den stärksten Zuwachs konnten die Baubetriebe im Landkreis Osnabrück verzeichnen. Grund war die gute Auftragslage im öffentlichen und gewerblichen Hochbau. Leichte Zuwächse gab es auch im Landkreis Grafschaft Bentheim. Geringe Rückgänge bei den Umsätzen erlebten die Bauunternehmen in der Stadt Osnabrück und im Landkreis Emsland.
In der regionalen Baubranche fanden sich in 2013 rund 7 % mehr Betriebe. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 4,6 % auf 10.822 Personen. Davon ist ungefähr die Hälfte im Landkreis Emsland beschäftigt, 3.900 Personen im Osnabrücker Land und 1.700 im Landkreis Grafschaft Bentheim. Die stärksten Zuwächse bei der Zahl der Beschäftigten konnten im Landkreis Grafschaft Bentheim realisiert werden. Der Beschäftigungszuwachs geht nicht auf einzelne Unternehmen zurück, sondern verteilt sich auf die mittelständisch geprägten Betriebe. Allerdings haben auch einzelne größere Projekte wie die Neubebauung des Rawe-Geländes in Nordhorn zur guten Beschäftigungssituation beigetragen. Impulse kamen zudem durch die Nachfrage nach Wohnraum durch Niederländer im Grenzgebiet.
In Zeiten unsicherer Finanzmärkte und einem niedrigen Zinsniveau setzen viele Investoren auf Sachinvestitionen, etwa auf Immobilien. Nach Auffassung der IHK haben davon auch die regionalen Betriebe profitiert. Einzig der lange Winter im Jahr 2013 hat den Beginn des Baujahres verschoben. Einzelne Aufträge und damit Umsätze konnten bis Jahresende nicht aufgeholt werden. Die IHK geht deshalb davon aus, dass Nachholprozesse die Baunachfrage insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2014 angetrieben haben. In den kommenden Monaten ist mit einer weiterhin positiven, aber nicht mehr so dynamischen Entwicklung in der regionalen Bauwirtschaft zu rechnen.
Die Baubranche benötigt allerdings verlässliche und investitionsfreundliche Rahmenbedingungen von der Politik. Die stetige Instandsetzung der Infrastruktur und der Ausbau wichtiger Verkehrswege wie der E 233 gehören dazu. Eine intakte Infrastruktur ist ein wichtiger Standortfaktor und wirkt sich positiv auf alle regionalen Unternehmen und damit auch auf den Arbeitsmarkt aus.