IHK: Wir brauchen Wachstumsimpulse von der Politik

„Die Ausgangslage für 2014 ist gut. Aber die Aussichten sind nur verhalten optimistisch. Die regionalen Betriebe brauchen daher Wachstumsimpulse von der Politik.“ Dies erklärte Martin Schlichter, der neue Präsident der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, in seiner Begrüßungsrede zum IHK-Neujahrsempfang in der EmslandArena in Lingen.
Die IHK-Organisation habe daher das Jahr 2014 bundesweit unter das Thema „Deutschland im Wettbewerb“ gestellt. In diesem Zusammenhang merkte der IHK-Präsident an, dass der Koalitionsvertrag kaum Rezepte biete, mit denen Deutschland die Wachstumslokomotive in Europa bleiben kann. „Mütterrente, Mindestlohn und PKW-Maut gehörten bisher nicht zu den klassischen Instrumenten der Wachstumspolitik“, so Schlichter.
Die Niedersächsische Landesregierung, die mit Ministerpräsident Stephan Weil und Innenminister Boris Pistorius prominent vertreten war, habe dagegen in ihrem ersten Regierungsjahr vielversprechende Schritte unternommen, die das Land stärken können. Schlichter nannte hier die Unterstützung der Landesregierung für Infrastrukturvorhaben wie den Ausbau der E 233 und die Fachkräfteinitiative des Landes.
„Die Fachkräftesicherung wird in den kommenden zwanzig Jahren zum wichtigsten Standortfaktor für die niedersächsische Wirtschaft“, erklärte Ministerpräsident Weil in seiner Rede. Das Land verliere durch den demographischen Wandel ein Fünftel seiner Arbeitskräfte. Man könne es sich vor diesem Hintergrund nicht mehr leisten, dass ebenfalls je ein Fünftel aller Schüler und Auszubildenden keinen Abschluss schafften.
„Die Niedersächsische Landesregierung setzt deshalb einen Schwerpunkt auf Bildung und Qualifizierung“, so Weil. Aus diesem Grund arbeite das Land an der flächendeckenden Einführung von Ganztagsschulen und verbessere die berufliche Orierntierung in den Schulen. Auch werde das Übergangssystem kritisch in den Blick genommen. Dieses biete in zu vielen Fällen Warteschleifen für junge Menschen, ohne sie dem Arbeitsmarkt wirklich näher zu bringen.
Den über 600 Gästen des IHK-Neujahrsempfangs wurde neben den Reden ein kulturelles Unterhaltungsprogramm geboten. Gerhard Henschel las aus seinem „Jugendroman“, seinen persönlichen Erinnerungen an die 1970er Jahre in Meppen. Das Musiktrio „Zucchini Sistaz“ sorgte für Swing-Klänge aus den 1920er Jahren.
Zum IHK-Neujahrsempfang gibt es eine Fotogalerie unter www.ihk.de/osnabrueck.