IHK: Energiepreise begrenzen und Rohstoffrisiken absichern
(07.02.2013) „Energie in Form von Strom und Erdgas ist ein Hauptkostenfeld bei der Herstellung von langlebigen Klinkern. Auf diese Energieträger werden in den Niederlanden wesentlich geringere staatliche Abgaben erhoben, einen EEG-Zuschlag gibt es dort nicht. Davon profitieren unsere Wettbewerber jenseits der Grenze. Für uns bedeutet dies eine massive Benachteiligung.“ Dies erklärte Dr. Dirk Deppe, Geschäftsführer der Deppe Backstein-Keramik GmbH, auf der aktuellen Sitzung des IHK-Regionalausschusses Landkreis Grafschaft Bentheim in Uelsen. Die Ausschussmitglieder nutzten die Gelegenheit, sich im Rahmen der von Dr. Deppe geführten Besichtigung über die Produktion des energie- und rohstoffintensiven Betriebs zu informieren. „Um im Wettbewerb weiter erfolgreich zu sein, haben wir uns auf sehr individuelle und hochwertige Klinker spezialisiert“, so Dr. Deppe. Das Unternehmen benötigt nicht nur Wärme für den Brennofen, sondern auch Strom für die Maschinen. Die aktuellen Kostensteigerungen seien daher eine große Belastung.
Steigende Rohstoffpreise standen auch im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion. „Die Preise vieler international gehandelter Rohstoffe schwanken immer stärker. Für rohstoffabhängige Unternehmen ist dies ein hohes Risiko“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Die Betriebe sollten daher Strategien wie eine Streuung der Beschaffung auf mehrere Lieferländer oder bankmäßige Absicherungen prüfen.
Wie Unternehmen Rohstoffrisiken in der Praxis absichern können, zeigten Gitta Pospiech und Sebastian Scholz von der Commerzbank AG, Osnabrück. Nur wenige Unternehmen könnten steigende Rohstoffpreise über so genannte Preisgleitklauseln weiterreichen. Deshalb seien im Rahmen des Risikomanagements andere Finanzierungsinstrumente erforderlich. „Dabei können Banken z. B. durch individuell zugeschnittene Absicherungsgeschäfte unterstützen. Ziel bei der Rohstoffversorgung muss die Kalkulierbarkeit der Preise sein“, so Pospiech und Scholz.
Weitere Informationen: IHK, Juliane Hünefeld-Linkermann, Tel. 0541 353-255 oder huenefeld-linkermann@osnabrueck.ihk.de