IHK-Sonderpreis für Wildrettung per Wärmebild verliehen

Marian Köster, Philipp Küster und Jan Schlattmann untersuchten gemeinsam die Möglichkeiten, Wild mit einer Wärmebildkamera zu retten. Für ihr Projekt wurden die drei Fachoberschüler der BBS Osnabrück-Haste auf dem Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Lingen jetzt mit dem Sonderpreis der regionalen Wirtschaft ausgezeichnet, den die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim seit 2008 jährlich für eine sehr gute Schülerarbeit mit hohem Wirtschaftsbezug vergibt.
„Es ist schön zu sehen, wie die IHK-Sonderpreisträger mit ihren Projekten unsere Welt schrittweise verbessern wollen“, hob Eckhard Lammers, IHK-Geschäftsführer für den Bereich Innovation, hervor. Er hatte die jungen Forscher in der BBS besucht und zeigte sich am Ende begeistert, wie anschaulich die Jugendlichen ihr Vorhaben erklärten und wie technisch praktikabel die gefundene Lösung ist. „Unser Ansporn war es, die Tiere beim Mähen früh und verlässlich zu entdecken“, erklärten die Preisträger. Nur mit dem Auge sei das im hohen Gras fast unmöglich. Tiere zu entdecken, rette nicht nur diese selbst. Bisher käme es auch immer wieder zu Problemen, wenn das Grünfutter später durch Kadaver vergiftet werde. „Neben den Wildtieren schützen wir also gleichzeitig die Nutztiere vor Vergiftungen, dem so genannten Botulismus“, sagten die Preisträger.
In aufwendigen Versuchen war es ihnen gelungen, die optimale Position für die Anbringung einer Wärmebildkamera am Schlepper zu ermitteln. Die besten Ergebnisse seien mit der Montage am Frontlader erreicht worden, von wo das Bild in die Fahrerkabine übertragen werde: „Bei einer üblichen Mähgeschwindigkeit von 15 km/h kann der Fahrer so noch rechtzeitig bremsen.“
Bei der Umsetzung der Idee in die Praxis stellen sich derzeit noch die Mehrkosten als problematisch dar. „Allein die verbesserte Futterqualität rechtfertigt aber einen höheren Aufwand“, sind Marian, Philipp und Jan zuversichtlich. Auch sie hatten zunächst mit der Finanzierung ihres Projektes für Jugend forscht zu kämpfen. Mit Unterstützung der BBS, verschiedener Unternehmen und der Jägerschaft Osnabrück ist es ihnen dennoch gelungen. „Die für das Projekt gekaufte Wärmebildkamera und das Weitwinkelobjektiv verbleiben übrigens bei der BBS und stehen weiteren Schülergruppen zur Verfügung“, hob Betreuungslehrer Friedrich Held hervor.
Für diese drei Jungforscher endet ihre Zeit an der BBS schon bald. Nach dem Abschluss im Juni wollen die gelernten Gärtner anschließend Ingenieurwesen im Gartenbau, Maschinenbau bzw. Produktionsgartenbau studieren, zwei von ihnen am liebsten an der Hochschule Osnabrück.