Positive Jahresbilanz belegt gute Chancen für die betriebliche Ausbildung

(05.11.2012) Die Ausbildungsmarktpartner - die Agentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, das JobCenter Osnabrück und das JobCenter MaßArbeit des Landkreises Osnabrück - ziehen jährlich am 30. September Bilanz.
Wie in den Vorjahren kann auch 2012 eine gute Botschaft verkündet werden, so die Agentur für Arbeit. Für alle Beteiligten ist das abgelaufene Ausbildungsjahr (2011/2012) insgesamt zufriedenstellend verlaufen, wenngleich es für einige Betriebe etwas schwieriger geworden ist, Ausbildungsplätze mit guten Bewerbern zu besetzten.
4.720 Jugendliche nutzen neben ihren eigenen Aktivitäten die Ausbildungsvermittlungen bei der Suche nach der passenden Ausbildungsstelle. Das waren 118 mehr als vor einem Jahr. Viele mündeten in Ausbildungen ein, andere nutzen Übergangslösungen zur weiteren Qualifizierung. 248 Bewerber waren am 30. September noch unversorgt.
Die Betriebe meldeten der Agentur für Arbeit 3.895 Ausbildungsstellen zur Vermittlung. Ende September waren davon noch 152 unbesetzt.
Da die Anzahl der Schulabgänger tendenziell rückläufig ist, werden künftig weniger Ausbildungsbewerber zur Verfügung stehen. Heiko Peters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, empfiehlt daher den Betrieben, den Kontakt zu Jugendlichen nicht abreißen zu lassen. Je persönlicher und konkreter die Kontaktaufnahme erfolgt,
je mehr Einblick den Jugendlichen in den Beruf durch Praktika oder Betriebsbesichtigungen gewährt werde, desto besser entwickeln sich die Chancen der Betriebe, Jugendliche für ihr Angebot einer Ausbildung zu gewinnen.
In den Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen verlief die Entwicklung besonders gut. Bis Ende September registrierte die IHK 4.413 neue Ausbildungsverträge. 2.527 Verträge entfielen auf den Raum Osnabrück. Damit stieg die Zahl der Verträge hier noch einmal um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Allerdings wird der Bewerbermangel auch für unsere Betriebe zu einem Problem“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Jugendliche sollten möglichst direkt in eine duale Ausbildung einsteigen. Die IHK appelliert deshalb an die Niedersächsische Landesregierung, das Übergangssystem zu reformieren und der dualen Ausbildung Vorrang vor schulischen Angeboten zu geben.
Das Handwerk verzeichnet im Kammerbezirk Osnabrück-Emsland einen leichten Rückgang der Lehrstellenzahlen. Im Osnabrücker Raum ging die Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge mit dem Stichtag 1.10.2012 um 1 Prozent zurück (1.10.2011: 1.461; 1.10.2012: 1.446).
„Nach einem kontinuierlichem Anstieg der Zahlen in den letzten Jahren erleben wir erste Auswirkungen des demografischen Wandels in der Region“, so Kammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Heinz-Gert Schlenkermann. Zudem steht das Handwerk im verstärkten Wettbewerb mit den Wirtschaftsbereichen Industrie, Handel und Dienstleistung. Zugleich erfreulich, aber auch ein weiteres deutliches Zeichen für die demografische Entwicklung ist die Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge mit Schülern ohne Hauptschulabschluss (31.12.2010: 99; 31.12. 2011: 155 = + 56 %). Allerdings ist hier die Abbrecherquote hoch. Dagegen ist auch die Zahl der Abiturienten im Handwerk deutlich gestiegen (31.12. 2010: 170; 31.12. 2011: 209).
„Insgesamt betrachtet ist die Lage auf dem Lehrstellenmarkt in der Region Osnabrück weiterhin auf einem hohen Niveau“, erklärt Schlenkermann, der noch Luft nach oben für die weiteren Monate sieht. „Erfahrungsgemäß steigen die Vermittlungszahlen bis zum Herbst noch an“, so der Kammer-Hauptgeschäftsführer weiter.
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