IHK: Konjunktur legt Winterpause ein

Industrie noch zuversichtlich
(19.01.2012) Die regionale Wirtschaft legt eine Winterpause ein. Die konjunkturelle Abkühlung setzt sich damit zwar fort, allerdings lässt die Abwärtsdynamik nach. Der IHK-Konjunkturklimaindex, wichtigster Gradmesser der regionalen Wirtschaft, liegt nach 113 Punkten im Vorquartal bei derzeit 111 Punkten. Dies sind die Kernergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim bei rund 400 Unternehmen für das 4. Quartal 2011.
Die aktuelle Geschäftslage in den einzelnen Branchen im IHK-Bezirk ist sehr unterschiedlich. Die Bauwirtschaft bezeichnet ihre Lage auch aus saisonalen Gründen als durchwachsen. Rund 70 % der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage als befriedigend, nur 5 % als gut. Auch in der Industrie und im Einzelhandel hat sich die Lage leicht eingetrübt. Die Zahl der positiven Einschätzungen überwiegt hier aber noch weiterhin deutlich. Erfreulich ist die Geschäftslage im Großhandel und bei den Dienstleistern. Mehr als die Hälfte aller Betriebe im Großhandel bezeichnen die aktuelle Geschäftslage als positiv. Bei den Dienstleistern sind knapp 40 % zufrieden.
Die zukünftigen Geschäftserwartungen sind geprägt von der EU-Staatsschuldenkrise. Insbesondere die Banken und der Einzelhandel blicken skeptisch in das neue Jahr. Sie befürchten Liquiditätsengpässe und Konsumzurückhaltung. Dagegen äußern sich die Industrie und der Großhandel optimistischer. Das Risiko, dass die EU-Schuldenkrise auf die Realwirtschaft überschwappt, wird hier als vergleichsweise gering eingeschätzt.
Die regionalen Betriebe sind insgesamt noch zuversichtlich, dass die Entwicklung stabil bleibt. Sie planen daher, ihre Investitionen sogar noch leicht auszuweiten. Im Saldo will jeder achte Betrieb zusätzliche Investitionen tätigen. Bei der Industrie plant dies sogar jeder vierte Betrieb. Vor allem der Maschinenbau sieht Rationalisierungsinvestitionen vor, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Die Beschäftigungsplanungen der Unternehmen fallen etwas restriktiver aus als im Vorquartal. Die Unternehmen wollen allerdings an ihrem Personalstand möglichst festhalten, größere Entlassungen sind nicht geplant. Die Industrie fasst unter dem Strich sogar weitere Personalaufstockungen ins Auge. Viele Betriebe wollen sich damit langfristig gegen den zunehmenden Fachkräftemangel wappnen.