600 Gäste beim IHK-Neujahrsempfang in Osnabrück
„Die Wirtschaft der Region hat 2011 einen außergewöhnlichen Boom erlebt. Das neue Jahr wird schwieriger“. Dies erklärte IHK-Präsident Gerd-Christian Titgemeyer auf dem Neujahrsempfang der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim. Rund 600 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung waren dazu in die Kunsthalle Dominikanerkirche nach Osnabrück gekommen. Hauptrisiko für Unternehmer sei die Eurokrise. „Wir brauchen deshalb nationale Schuldenbremsen in allen EU-Staaten“, so Titgemeyer. Die Vergemeinschaftung von Staatsschulden durch Euro-Bonds sei dagegen ein Irrweg.
Top-Thema der IHK im Jahr 2012 sei die Energie- und Rohstoffversorgung. Die politisch beschlossene Energiewende dürfe nicht nur auf dem Papier stattfinden: „Damit die Energiewende gelingt, brauchen wir Investitionen. Vor allem die Leitungsnetze müssen jetzt schnell ausgebaut werden“, so sein Appell.
Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister bekräftigte die Beschlüsse von Bundestag und Bundesrat zur Energiewende, nannte den Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022 allerdings auch ambitioniert. Mit dem „Niedersächsischen Energiekonzept“ wolle das Land deshalb einen konkreten Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten. Entscheidend sei, so McAllister, sich auf allen politischen Ebenen von einer Dagegen-Haltung bei Großprojekten zu verabschieden.
Prof. Dr. Justus Haucap, Vorsitzender der Monopolkommission und Leiter des Instituts für Wettbewerbsökonomie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, warf einen kritischen Blick auf das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), mit der die Bundesregierung die Energiewende bewältigen möchte. Das EEG fördere nämlich vor allem die Solarenergie und damit die teuerste Art der erneuerbaren Energiegewinnung. Wichtig sei mehr Wettbewerb auf dem Markt für regenerative Energien.
Peter Voss, Präsident der Handwerkskammer Osnabrück - Emsland, wies in der abschließenden Gesprächsrunde darauf hin, dass das Handwerk die Energiewende aktiv unterstütze und sich dabei vor allem für mehr Energieeffizienz einsetze: „Das Handwerk ist der offizielle Ausrüster der Energiewende", so Voss.