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Wie technologiebegeistert ist die Region?
von Dr. Maria Deuling, IHK
Dr. Dana Bergmann ist Juniorprofessorin für Berufs- und Wirtschaftspädagogik an der Universität Osnabrück. Ihre Professur wird von unserer IHK und der DIHK Bildung-GmbH gestiftet. Jetzt hat sie in einer Online-Befragung zur Technologiebereitschaft der Beschäftigten im IHK-Bezirk geforscht.
Fehlt der erfolgreiche Umgang mit Technologie, kann dies technische Entwicklungen hemmen und erfordert zusätzliche Weiterbildungen. Ist Technologiebereitschaft vorhanden, kann dies Innovationskraft fördern und Standorte stärken. Wir haben Frau Bergmann interviewt.
_ Wie definieren Sie die Technologiebereitschaft?
Technologiebereitschaft bezieht sich auf die Bereitschaft und die Fähigkeit von Personen, Organisationen und der Gesellschaft, neue Technologien zu akzeptieren und zu nutzen. Der Begriff umfasst verschiedene Aspekte, einschließlich der Einstellung gegenüber Technologie, der Verfügbarkeit notwendiger Ressourcen und der Unterstützung durch die Führungsebene in einer Organisation.
_ Wen haben Sie befragt und wie war der Rücklauf?
Wir haben rund 250 Personen aus den Unternehmen des IHK-Bezirks befragt und die Rücklaufquote lag bei 35 %. Rund 46 % der Teilnehmenden sind in der Industrie beschäftigt, 13 % im Handel und 11 % in sonstigen Dienstleistungsberufen. 49 % der Befragten haben eine leitende und 46 % eine ausführende Tätigkeit inne. 4 % sind Auszubildende.
_ Was ist Ihre wichtigste Erkenntnis aus der Studie?
Dass die Bereitschaft, Technologien im Arbeitsalltag zu akzeptieren, anzunehmen und zu nutzen, vorhanden ist. Trotz dieser Potenziale werden Weiterbildungen im Kontext neuer Technologien von den befragten Personen bisher leider kaum wahrgenommen. Hier ist die betriebliche Unterstützung gefragt.
_ Beeinflussen demografische Faktoren die Technikbereitschaft?
Das Geschlecht und die Position im Unternehmen haben eher einen geringen Einfluss. Auch das Alter beeinflusst die Technikakzeptanz und Technikkontrollüberzeugungen eher nicht. Nur die Technikkompetenzüberzeugung ist bei den Älteren geringer ausgeprägt.
_ Wie kann der Transfer in die Praxis aussehen?
Denkbar wäre, dass mehr Weiterbildungen angeboten werden, die sich mit dem Einsatz neuer Technologien befassen. Betriebliche Bildung als Klammer für Aus- und Weiterbildung sowie Personal- und Organisationsentwicklung stellt dabei den Schlüssel dar. Mit betrieblicher Bildung können z. B. mit dem digitalen Wandel verbundene situative und generelle Anforderungen der entsprechenden Tätigkeit analysiert, bewertet und gefördert werden.
_ Welches Fazit ziehen Sie?
Es ist ein tiefes Verständnis für die Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation notwendig. Alle Beschäftigungsgruppen sollten eingebunden werden, um einen diversitätssensiblen Umgang mit Technologien zu gewährleisten. Dabei ist die Identifikation und Durchführung spezifischer Aus- und Weiterbildungsbedarfe entscheidend. Hier bietet Berufsbildung die Basis für den Wandlungsprozess.
Kontakt

Dr. Maria Deuling
Aus- und Weiterbildung
Teamleiterin Weiterbildungsprüfungen, Sach- und Fachkundeprüfungen, Unterrichtungen I Projektleiterin Internes Qualitätsmanagement und Controlling