Nachgefragt: Dr. Katharina Wehking, Universität Osnabrück

„Berufliche Bildung muss geflüchtete Frauen erreichen.“
Das sagt Dr. Katharina Wehking, Vertretungsprofessorin für Berufspädagogik an der Universität Osnabrück. Die Diskussion um Fachkräfteeinwanderung richtet aktuell den Fokus stark auf die Integration zugewanderter Fachkräfte. „Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass auch die berufliche Ausbildung für geflüchtete Frauen ein Schlüssel zur erfolgreichen Integration ist“, betont die Wissenschaftlerin. Obwohl viele Frauen mit Fluchtgeschichte im ausbildungsrelevanten Alter in Deutschland leben, sei ihre Ausbildungsbeteiligung bislang noch gering.
Um Frauen mit Fluchtgeschichte für die berufliche Bildung zu erreichen, gibt es das Projekt FEMPower, das auf drei Jahre ausgelegt ist und initiiert wurde von der Uni Osnabrück, der Hochschule München, der SchlaU-Werkstatt sowie dem Bundesverband NeMO. FEMPower untersucht die Bedingungen für eine erfolgreiche berufliche Ausbildung dieser Frauen und will eine Qualifizierungsmaßnahme für schulisches und betriebliches Ausbildungspersonal entwickeln, das die Sensibilität für die Bedürfnisse der Zielgruppe fördert. In der Pilotphase werden Workshops für regionale Unternehmen angeboten. Ziel ist zudem, das private und familiäre Umfeld der Frauen zu adressieren, um auch auf diese Weise den Weg zu einer Berufsausbildung zu unterstützen. Zudem werben geflüchtete Frauen mit absolvierter Berufsausbildung als Role Models in den sozialen Medien für eine Berufsausbildung.

Dr.Maria Deuling
Aus- und Weiterbildung
Teamleiterin Weiterbildungsprüfungen, Sach- und Fachkundeprüfungen, Unterrichtungen I Projektleiterin Internes Qualitätsmanagement und Controlling