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Die Ausbildung blüht auf!
von Christoph Nicolai, IHK
Die duale Ausbildung zum Floristen und zur Floristin aus dem Jahr 1997 wurde jetzt modernisiert und an aktuelle Bedarfe und Standards angepasst. Der novellierte Beruf tritt zum 1. August 2025 in Kraft. Helmut Mösker, ein erfahrener Florist, Ausbilder und IHK-Prüfungsausschussvorsitzender, gibt uns einen Einblick in die Neuerungen und deren Auswirkungen.
Hoher Stellenwert: Ausbildung im eigenen Betrieb
Helmut Mösker ist seit 1998 als Floristmeister in Wietmarschen-Lohne selbstständig tätig. Bei Berufswettkämpfen wurde er zweimal Landesmeister und 1996 sogar Deutscher Meister. 1997 schmückten seine Blumenarrangements den Bundespresseball. Einen besonderen Stellenwert hat für ihn, im eigenen Betrieb junge Menschen auszubilden und so die Begeisterung für seinen Beruf weiterzugeben. Auch deshalb begrüßt er die Neuordnung – „damit der Beruf des Floristen auch für die nachfolgende Generation attraktiv bleibt.“ So wie beispielsweise seine Tochter Madita Mösker, die als Floristin in seine Fußstapfen tritt und 2022 als Bundesbeste ihre Ausbildungsprüfung abgeschlossen hat.
Lange Tradition, hohe Kreativität
„Die Floristik blickt auf eine lange Tradition zurück und spielt eine wichtige Rolle bei vielen persönlichen Anlässen“, sagt Helmut Mösker. Ob Blumenschmuck als Tischdeko, zu Hochzeiten oder Trauerfeiern – die Kreativität der Floristen und Floristinnen bringe Freude und Trost in das Leben der Menschen. Während sich diese Rolle der Floristik über die Zeit kaum verändert habe, hätten sich die Techniken und die Anforderungen an Dienstleistungsorientierung und Kommunikation weiterentwickelt. Dies bilde neben den Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung auch die Basis für eine Modernisierung der Ausbildungsinhalte. Zudem sei die Prüfungsform geändert worden: „Die gestreckte Abschlussprüfung, die in zwei Teilen abgelegt wird, ersetzt die bisherige Kombination aus Zwischen- und Abschlussprüfung.“
Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Auswirkungen auf den Beruf des Floristen hat, dass es zunehmend rund um die Uhr Schnittblumen zum Selberschneiden oder aus Automaten gibt. Umso wichtiger werden andere Tätigkeitsbereiche. Neben der Beratung und dem Gestalten von Blumenschmuck ist das Pflegen von Pflanzen und das Versorgen von Pflanzenteilen von hoher Relevanz. Hierbei kommt etwa dem Pflanzenschutz auf der Basis von Schadbildern und dem integrierten Pflanzenschutz eine zentrale Rolle zu. Außerdem werden zunehmend digitale Medien eingesetzt, um Entwürfe und Angebote zu erstellen und diese mit den Kunden abzustimmen. Dabei nutzen Floristen digitale Kommunikations- und Präsentationstechniken und bieten digitale Bestellsysteme an. Bei allen Änderungen bleiben aber kreative Fähigkeiten und Kundenbetreuung weiterhin zentral.
Herausfordernd für den Floristen-Nachwuchs bleiben die Arbeitszeiten, die sich auch in Zukunft kaum verändern werden. Für die Floristik spricht: Es ist ein spannender und kreativer Berufszweig und das neugeordnete Berufsbild bietet eine zukunftsweisende Ausbildung.
Modern und traditionell: Helmut Mösker bildet in seinem Blumenfachgeschäft „Floristik Mösker“ aus und sieht die Änderung der Prüfungsordnung positiv.
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Christoph Nicolai
Aus- und Weiterbildung
Ausbildungsberater