Die Digitalisierung kommt voran

Will Standortmarketing erfolgreich sein, braucht es gute Rahmenbedingungen. Positiv stimmt hier eine Auswertung der IHK Niedersachsen (IHKN). Sie zeigt, dass die Unternehmen ihre Digitalisierung signifikant besser bewerten als noch im Jahr 2022. Auch der Einsatz von KI gewinnt für sie an Bedeutung.
Der IHKN-Auswertung liegt die jährliche Digitalisierungsumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zu Grunde, an der 2023 bundesweit 4 114 Unternehmen teilnahmen, 284 davon aus Niedersachsen. Der IHKN führt die 284 landesweiten Ergebnisse zusammen. Dabei zeigt sich, dass die Unternehmen in Niedersachsen ihre Digitalisierungserfolge signifikant besser bewerten als noch 2022. Im Vergleich: 2023 bewerteten 43 % (2022: 17,5 %) ihren eigenen Digitalisierungsgrad auf einer Skala von 1 (voll entwickelt) bis 6 (wenig entwickelt) mit einer 3. Und: Sogar 24 % gaben dem eigenen Digitalisierungsgrad die Note 2 (2022: 7 %). Die Schulnote 5 gaben sich lediglich noch 5 % (2022: 25 %).
Als Hauptgründe, die Digitalisierung in ihrem Unternehmen voranzubringen, nennen die Befragten vor allem die Verbesserung der Qualität (72 %) und die Reduzierung von Kosten (70 %). Größte Herausforderungen blieben auch 2023 wieder die mangelnde Zeit (63 %) und die Komplexität (61 %). „Dies zeigt“, so sagt Michael Wilkens, IHKN-Sprecher für den Bereich Digitalisierung, „dass die niedersächsischen Unternehmen die Potenziale der Digitalisierung erkannt haben und sie aktiv für ihre Transformation nutzen. Dabei überwinden die Unternehmen immer mehr relevante Hürden.“ Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Unternehmen mache außerdem „Mut für eine wettbewerbsfähige Zukunft“. Denn: Den Umfrageergebnissen zufolge nutzen bereits 22 % der Befragten die KI in ihrem unternehmerischen Alltag. Weitere 39 % planen den Einsatz innerhalb der nächsten drei Jahre.
Positiver als im Jahr zuvor bewerten die Unternehmen mittlerweile auch ihre Breitbandanbindung: Rund 70 % verfügen über eine aktuell bedarfsgerechte Internetanbindung. Die IHK Niedersachsen fordert deshalb eine Fortführung des von Bund und Land gemeinsam geförderten Breitbandausbaus über 2024 hinaus.
IHKN-Hauptgeschäftsführerin Monika Scherf begrüßt diese posi­tive Entwicklung und stellt heraus: „Die niedersächsische Wirtschaft hat einen großen Digitalisierungssprung gemacht. Gemeinsam mit der Landesregierung wollen wir dies mit einer zielgerichteten Förderung unterstützen. Dazu gehört die angekündigte, bislang aber nicht realisierte Neuauflage des Digitalbonus.“ Sie verweist aber auch darauf, dass fast 70 % der Unternehmen  den Digitalisierungsgrad der Verwaltung mit einer 4 oder 5 benoten. Weniger als 20 % gaben die Noten 1 bis 3. Hier bestehe großer  Handlungsbedarf. Um einen digitalen Flickenteppich zu vermeiden, müssten die Kommunen stärker vom Land unterstützt werden.
Ein besonderer Schwerpunkt in der DIHK-Digitalisierungsumfrage 2023 war das Thema Daten- und Informationssicherheit. So gaben rund 17 % der Unternehmen an, 2023 tatsächlich oder vermutlich von Cyberangriffen betroffen gewesen zu sein. 92 % fertigen regelmäßige Sicherheitskopien an, knapp 81 % aktualisieren ihre IT-­Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig und 69 % haben heute ein ­aktives Identifikationsmanagement z. B. zur Authentifizierung von Mitarbeitenden. - Die IHK Niedersachsen ist die Landesarbeits­gemeinschaft der IHK Braunschweig, IHK Hannover, IHK Lüneburg-Wolfsburg, Olden­burgischen IHK, IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, IHK für Ostfriesland und Papenburg sowie IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum. Sie vertritt mehr als 500 000 ­gewerbliche Unternehmen gegenüber Politik und Verwaltung.
Eine Gesamtübersicht über die DIHK-Digitalisierungsumfrage ist abrufbar unter: 
Industrie- und Handelskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim
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