Weltmarktführer ­aus Quakenbrück

von Hartmut Bein, IHK
Die Elea Technology GmbH aus Quakenbrück hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von sogenannten PEF-Anlagen spezialisiert und ist Weltmarktführer in dieser Branche. Für seine Exporterfolge wurde Elea nun vom Land Niedersachsen ausgezeichnet und unter die Top 3 Nominierten für den Nds. Außenwirtschaftspreis 2023 in der Kategorie kleine und mittlere Unternehmen gewählt.
­Quakenbrück | Die PEF-(Electronic Pulsed Field)Technologie ist eine energieeffiziente Methode, um Zellen von frischem Obst, Gemüse oder anderen Rohstoffen wie Fleisch zu öffnen, um so u. a. die Haltbarkeit zu erhöhen. „Unsere Erfolgsgeschichte ist eng mit der Kartoffel verbunden“, sagt Sales Manager Johannes Pfeiffer: „Deren Weiterverarbeitung etwa zu Pommes oder Chips wird durch die Einsparungen bei Wasser und Energie effizienter und kostengünstiger“. Weitere Einsatzgebiete der PEF-Technik seien die Früchtetrocknung oder auch bei der Herstellung von Olivenöl, bei der die Ausbeute durch den Einsatz gesteigert werden kann.
„Weltweit haben wir seit 2012 rund 250 Anlagen verkauft und installiert“, berichtet Pfeiffer. „Mit einem Exportanteil von 90 % ist unser Geschäft sehr international aufgestellt. Die Hauptmärkte liegen in Nordamerika, Asien und Middle East. 2022 war China unser wichtigster Auslandsmarkt. Aber auch Länder wie Indien gewinnen an Bedeutung“. Der Vertrieb erfolgt über ein Netzwerk von regionalen Vertretern und Technologiepartnern in den jeweiligen Ländern. Für die Installation der Anlagen und Schulungen sind fünf Elea-Techniker weltweit im Einsatz. In China, den USA, Taiwan, Singapur und Japan werden zudem eigene Technologiezentren betrieben, in denen Kunden die Anlagen anschauen können oder Tests durchgeführt werden. „Außerdem bieten wir eine Roadshow, um die Anlagen bei Kunden vorzuführen“, sagt Pfeiffer. „In diesen Fällen nutzen wir häufig ein von der IHK ausgestelltes Carnet ATA“.
Die PEF-Technologie ist seit den 1960ern bekannt, war aber in der Praxis schwer umsetzbar. Dies änderte sich zu Beginn der 2000er Jahre. Basierend auf Forschungen an der TU Berlin hat ein Team von Ingenieuren und Wissenschaftlern um Dr.-Ing. Volker Heinz und Prof. Dr. Stefan Toepfl am DIL Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik e. V. in Quakenbrück mit der Entwicklung von schlüsselfertigen, industriellen PEF-Anlagen begonnen. 2012 konnte die erste Anlage installiert werden. Parallel dazu wurde Elea als Spin-off gegründet und mit einem Lizenzvertrag zur Produktion und zum Vertrieb von den am DIL entwickelten PEF-Anlagen ausgestattet.
Seither hat Elea eine erfolgreiche Entwicklung genommen. Gestartet als Startup mit drei Mitarbeitern, sind heute 30 Beschäftigte in den Bereichen Forschung & Entwicklung, Marketing und Vertrieb tätig. Die Auslandserfolge wurden 2023 mit der Nominierung für den Nds. Außenwirtschaftspreis in der Kategorie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gewürdigt. Die Auszeichnung belegt, dass Elea die im weltweiten Export liegenden Potenziale erfolgreich nutzt und die richtigen Wege und Strategien gefunden hat, neue Märkte zu erschließen.

Hartmut Bein
Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftspolitik, International
Projektleiter International und Teamleiter IHK-Service-Center