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Nr. 5041964

16.09.2025: Spannendes Wirtschaftswissen zu China, Indien und Südostasien

Wirtschaftsmeldungen mit Bezug zu China, Indien und Südostasien bestimmen auch in Deutschland eine Vielzahl der Schlagzeilen.
Einer der Gründe: Durch ein verändertes Konsumverhalten sind dortige Märkte in Bewegung geraten. Welche Auswirkungen diese Veränderungen für unternehmerische Entscheidungen bis in die Region haben können: Damit befasst sich der „Wirtschaftstag Asien“, zu dem die IHK in Osnabrück am 16. September (15 bis 18.30 Uhr) einlädt. In vier spannenden Vorträgen ordnen Landeskenner u.a. ein, wie sich die US-Handelspolitik auf die asiatischen Märkte und somit auch auf die deutschen Wirtschaftsbeziehungen auswirkt. Vorgestellt wird zudem, wie sich das chinesische Wirtschaftsmodell wandelt und, wie Indien auf dem Weg zur führenden Wirtschaftsmacht ist.
Die Veranstaltung richtet sich an Unternehmen und Interessierte, die ihr Wissen aktuell halten möchten. Im Anschluss an den Wirtschaftstag besteht die Möglichkeit um 18.30 Uhr an einer öffentlichen, kostenfreie Krimilesung in der IHK teilzunehmen: Referent Prof. Dr. Manuel Vermeer wird aus seinem Umweltthriller „Mit dem Wasser kommt der Tod“ vorlesen, in dem es u.a. um Chinas Macht im Himalaya geht.

18. Sanktionspaket der EU gegenüber Russland beschlossen

Die Europäische Union hat ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland beschlossen.
Zu den wichtigsten neuen Maßnahmen des 18. Sanktionspakets zählen:
  • Die Absenkung der Ölpreisobergrenze von 60 auf 47,60 US-Dollar pro Barrel sowie die Einführung eines dynamischen Anpassungsmechanismus zur besseren Durchsetzung.
  • Ein umfassendes Hafen- und Dienstleistungsverbot für 105 weitere Schiffe der russischen Schattenflotte – darunter erstmals auch gegen einen Kapitän und einen Betreiber eines internationalen Flaggenregisters.
  • Die Aufnahme von 14 Personen und 41 Organisationen in die Sanktionsliste – darunter Unternehmen aus Russland, China, der Türkei und Indien
  • Ein Importverbot für raffinierte Produkte aus russischem Rohöl aus Drittstaaten (mit Ausnahmen für Kanada, Norwegen, Schweiz, Großbritannien und die USA).
  • Ein vollständiges Transaktionsverbot für die Pipelines Nord Stream 1 und 2, einschließlich eines Verbots der Lieferung von Waren und Dienstleistungen. Damit wird die Fertigstellung, Wartung, der Betrieb sowie jede zukünftige Nutzung der Pipelines verhindert.
  • Finanzsanktionen gegen 22 zusätzliche russische Banken sowie neue Maßnahmen gegen Drittstaatenbanken und Krypto-Dienstleister, die Sanktionen unterlaufen oder Russlands Krieg unterstützen.
  • Zur Einschränkung der militärischen Fähigkeiten Russlands verhängt die EU weitere umfassende Sanktionen gegen Zulieferer des russischen militärisch-industriellen Komplexes – darunter drei in China ansässige Unternehmen, die Güter für den Einsatz auf dem Schlachtfeld liefern. Auch acht Unternehmen aus dem belarussischen Rüstungssektor, die Russland unterstützen, wurden sanktioniert.
  • 26 neue Unternehmen unterliegen strengeren Exportbeschränkungen für Güter mit doppeltem Verwendungszweck, insbesondere für Technologien, die Russlands Verteidigungs- und Sicherheitssektor stärken könnten. Elf dieser Unternehmen stammen aus Drittstaaten außerhalb Russlands – sieben aus China und Hongkong sowie vier aus der Türkei – und waren an der Umgehung von Exportbeschränkungen beteiligt, etwa im Zusammenhang mit Drohnentechnologie.
  • Neue Exportverbote im Wert von über 2,5 Milliarden Euro, u. a. für CNC-Maschinen und chemische Vorprodukte für Raketentreibstoffe sowie die Listung weiterer 26 militärrelevanter Unternehmen.
  • Zudem wird das bestehende Transitverbot über russisches Territorium auf ausgewählte wirtschaftlich kritische Güter für Bau und Transport ausgeweitet.
  • Die Erweiterung der Maßnahmen gegen Belarus umfasst unter anderem ein Waffenembargo sowie neue Finanzsanktionen.
Das Sanktionspaket ist mit der Verordnung (EU) 2025/1494 vom 18. Juli 2025 angepasst worden und am 19. Juli 2025 im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Die Sanktionen sind am 20. Juli 2025 in Kraft getreten.
Quelle: DIHK

„Wirtschaft first“ Politik bringt Investitionsboom in Ungarn IHK-Ländersommerabend in Osnabrück

„Ungarn ist ein bedeutender Wirtschaftspartner Deutschlands, auch für die regionalen Betriebe“, erklärte IHK-Präsident Uwe Goebel in seiner Begrüßung auf dem IHK-Ländersommerabend Ungarn in Osnabrück. Aktuell exportierten fast 200 regionale Unternehmen dorthin, knapp 40 regionale Betriebe bezögen Waren von dort. Zudem hätten 17 regionale Unternehmen eine Niederlassung oder Produktionsstätte in Ungarn. Dazu zählt auch die Amazone-Gruppe aus Hasbergen, die seit 2016 eine Pflugproduktion in Mosonmagyaróvár betreibt. „Dass Ungarn ein hochattraktiver Investitionsstandort ist, haben wir spätestens auf unserer IHK-Delegationsreise nach China und Südkorea im letzten Jahr erfahren. Sowohl der chinesische Automobilhersteller BYD als auch die koreanische SK On-Gruppe investieren innerhalb der EU genau dort“, so Goebel.
Gastrednerin Barbara Zollmann, Geschäftsführender Vorstand der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer in Budapest, hob die Investitionschancen in Ungarn hervor. Sie betonte: „Ungarn ist ein äußerst attraktiver Standort für internationale Investoren. Die hohe Präsenz internationaler Unternehmen zeigt das weltweit große Interesse an Ungarn.“ Mit wichtigen Projekten wie einem neuen Werk in Szeged und dem geplanten Europazentrum in Budapest schaffe z.B. BYD nicht nur Arbeitsplätze, sondern sende auch ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit Ungarns. Dabei sei BYD nur ein Beispiel. Zahlreiche andere Betriebe, vor allem aus dem Automobilsektor, setzten auf das Land, so auch Audi, Mercedes und BMW sowie deren Zulieferer.
„Gerade für produzierende Unternehmen ist Ungarn ein starker Auslandsstandort“, so Zollmann. Vorteile seien etwa qualifizierte Mitarbeiter zu wettbewerbsfähigen Kosten, eine vielfältige Hochschullandschaft, niedrige Steuern, eine gut ausgebaute Infrastruktur und eine umfassende Zulieferlandschaft. Vor allem aber sei die Wirtschaftspolitik auf die Förderung von ausländischen Investitionen insbesondere im produzierenden Sektor ausgerichtet. „In Ungarn ist die Politik mit der Wirtschaft sehr eng verbunden, hier gilt ‚Wirtschaft und Ungarn First‘ und dies wird auf allen staatlichen Ebenen gelebt“, so Zollmann.
Zollmann lud die Gäste des Ländersommerabends ein, sich am 5. November am Standort Debrecen, wo sich um das neue BMW-Werk herum ein neues E-Mobility-Cluster entwickelt hat, bei einem Deutsch-Ungarischen Business Forum mit Firmenbesuchen von den Entwicklungen zu überzeugen. Sie betont weiterhin: „In der EU ist es wichtig, dass die 27 Mitgliedsstaaten bereit sind, an den richtigen Stellen voneinander zu lernen. Der starke Fokus auf Auslandsinvestitionen und eine sehr agile Wirtschaftsförderung in Ungarn sind neben den guten Standortbedingungen hier zwei echte Trümpfe.“
Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK, sieht das ähnlich: „In Deutschland wird Investoren leider viel zu selten der sprichwörtliche rote Teppich ausgerollt und spätestens in der Umsetzungsphase werden die Unternehmen von der deutschen Bürokratie eingeholt. Es ist deshalb gut, dass die neue Bundesregierung hier nun zu Veränderungen bereit ist.“
„Die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer spielt eine zentrale Rolle in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Ungarn“, ergänzte IHK-Präsident Goebel. Die Kunden und Mitglieder der AHK Ungarn profitierten von deren umfangreichen Serviceleistungen, die vor allem bei Markteintritt, Lieferantensuche und Standortaufbau eine wichtige Unterstützung böten.

Chinesisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen weiter stärken Besuch des chinesischen Generalkonsul Cong Wu in der IHK

„Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Zollpolitik der Vereinigten Staaten ist es wichtig, dass Deutschland und die EU ihre Beziehungen mit anderen Regionen der Welt vertiefen und nach Möglichkeit neue Freihandelsabkommen abschließen. Die deutsch-chinesischen Beziehungen sind hierbei besonders wichtig, zumal China nach den USA der zweitgrößte Handelspartner Deutschlands ist. Der Austausch zwischen der zweit- und der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt bietet weiterhin Potenziale, die beide Ländern noch stärker nutzen sollten.“ Dies erklärte IHK-Präsident Uwe Goebel anlässlich des Besuchs des chinesischen Generalkonsul Cong Wu und seines Teams in der IHK.
Generalkonsul Cong bestätigte, dass ein enger Wirtschaftsaustausch zwischen China und Deutschland angestrebt werden sollte. „Die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern ist schon jetzt sehr eng. Deutschland bedeutet ins chinesische übersetzt `Land der Tugend´. Deutsche Unternehmen und Produkte haben insofern ein sehr hohes Ansehen in China. Das sind gute Voraussetzungen für eine Ausweitung der Geschäftsbeziehungen“, so Cong.
„Deutsche Unternehmen in China würden eine verstärkte Sicht auf China als ‚Partner‘ seitens der Bundesregierung sehr begrüßen“, meinte Goebel. Trotz systemischer Unterschiede zwischen beiden Ländern werde China in den kommenden Jahren ein wichtiger globaler Wachstumsmarkt und Innovationstreiber bleiben. Daher seien gute Beziehungen zu China essenziell. Hilfreich hierfür seien regelmäßige Formate, die sich auf den wirtschaftlichen Austausch konzentrieren. Dazu gehöre auch ein regelmäßiger Austausch auf der regionalen Ebene mit dem chinesischen Generalkonsulat.
„Für die regionale Wirtschaft ist China ist einer der wichtigsten Handelspartner und mit Abstand der bedeutendste Auslandsmarkt in Asien“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Mehr als 200 Unternehmen aus der Region exportierten nach China und 135 Unternehmen importierten aus China. 50 Unternehmen aus der Region hätten eine eigene Niederlassung oder Produktionsstätte in China. Damit ist China neben Polen der größte ausländische Investitionsstandort der Betriebe aus dem IHK-Bezirk. Zu diesen Unternehmen gehören unter anderem die Emco Group, die eine Produktionsstätte in Chuzhou betreibt, oder die Sievert SE in Hefei und Wuhu, die zu den regionalen Pionieren im Chinageschäft gehört und bereits 1982 ihr erstes Büro in China eröffnet hatte.
Graf erläuterte, dass die IHK eng mit der deutschen Auslandskammer in China zusammenarbeite und den Unternehmen breite Beratungsleistungen und Vernetzungsmöglichkeiten anbietet. Seit 2008 haben mehrere IHK-Delegationen China bereits bereist – zuletzt Ende 2024 mit einer gemeinsamen Delegation von IHK und Stadt Osnabrück. „Auf dieser Reise waren wir beeindruckt von der wirtschaftlichen Dynamik. Auch die Art und Weise, wie sich die Städte und Regionen präsentierten, hat uns imponiert“, erklärte Graf. Die Eindrücke habe man mitgenommen und nach diesem Vorbild einen Imagefilm für die eigene Region erstellt. Die dort neu geknüpften Beziehungen wolle die IHK nun ausbauen.
Cong bot dazu Unterstützung an. „Wir helfen bei der Vermittlung von Kontakten zu potenziellen Geschäftspartnern oder Investoren. Auch eine Zusammenarbeit bei Veranstaltungen wie dem jährlichen Taicang-Tag sei denkbar“, so der Generalkonsul. Dieser stelle mit Blick auf die Stadt Taicang (in der Nähe von Shanghai), die ebenfalls auf der Besuchsliste der zurückliegenden IHK-Delegationsreise stand, die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen in den Mittelpunkt.