Russland: Digitale Kennzeichnung von Waren

(30.01.2019) In Russland beginnt 2019 die flächendeckende digitale Kennzeichnung vieler Warengruppen. So sollen die Produkte auf ihrem Weg von der Herstellung bis zum Endverbraucher lückenlos rückverfolgt werden können.
Bis 2024 will die russische Regierung ein einheitliches nationales System zur Kennzeichnung von Waren in allen Industriezweigen aufbauen. Inlandshersteller und Importeure müssen alle in Verkehr gebrachten Produkte mit einem DataMatrix-Code (2D-Code) bedrucken. Diese digitalen Codes enthalten fast alle Informationen über ein Produkt: Ort, Datum und Uhrzeit der Herstellung, Haltbarkeit, Informationen zum Warenumlauf, Datum und Ort des Verkaufs. Die Umsetzung des "Tschestny SNAK" ("Honest SIGN") genannten Systems erfolgt schrittweise.
Pelze werden in Russland bereits seit 2016 mit RFID-Tags markiert, was sich als sehr effektiv erwiesen hat, um Fälschungen vom Markt zu verdrängen. Auch für Alkoholika existiert bereits eine Kennzeichnungspflicht.
Termine für die Einführung digitaler Kennzeichnung in Russland:
1. März 2019 Tabakwaren
1. Juli 2019 Schuhe
1. Dezember 2019 Parfüms und Toilettenwasser, Bettwäsche, Tischtücher, Handtücher, Blusen, Mäntel, Jacken, Anoraks, Fotokameras und Blitzlichter, Reifen, Bier, Milch
1. Januar 2020 Arzneimittel
So sind die Waren zu kennzeichnen
Künftig muss jedes einzelne Erzeugnis in Russland einen unikalen digitalen Code tragen, über den es während der gesamten Lebensdauer nachverfolgt werden kann. Dieser besteht aus zwei Teilen: Zum einen aus dem Identifizierungscode der Ware, der sich aus dem einheitlichen Produktkatalog der Russischen Föderation ergibt. Ein solches Verzeichnis der Konsumgüter wird zurzeit erstellt. Es soll in Einklang stehen mit dem internationalen GS1-System, über das weltweit Handelsnummern für Produkte (GTIN) erzeugt werden.
Zweiter Bestandteil der Matrix ist ein Überprüfungscode, der vom ZRPT generiert und an die Hersteller und Importeure versendet wird. Er soll fälschungssicher sein und kann aus der Datenbank dank russischer Verschlüsselungstechnologie nicht mehr entfernt werden.
Die Kosten für die Generierung der Codes legt der Gesetzgeber fest. Experten rechnen mit einem Preis zwischen 0,50 und 1,50 Rubel pro QR-Code (0,007 Euro bis 0,02 Euro). Derzeit können nur russische juristische Personen die Codes erwerben.
Quelle: GTAI