Coronavirus verschärft Situation am russischen Arbeitsmarkt
Die Lage auf dem russischen Arbeitsmarkt ist angespannt. Für das Gesamtjahr 2020 rechnet das Wirtschaftsministerium mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent auf etwa 5,3 Millionen. Zum 1. Juni 2020 waren etwa 4,5 Millionen Arbeitslose (berechnet nach der Methode der Internationalen Arbeitsorganisation ILO) gemeldet, was einer Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent entspricht. Durchschnittlich trennten sich Arbeitgeber von etwa jedem fünften Mitarbeiter. Am stärksten betroffen sind der Dienstleistungssektor, der Einzelhandel (außer Lebensmittel) sowie die Transport- und Baubranche.
Die Regierung will die Folgen der Kündigungswelle abmildern. Unternehmen erhalten ab 1. Juni 2020 für sechs Monate zinsgünstige Kredite von 2 Prozent p.a. zur Weiterbezahlung von Löhnen und Gehältern. Wenn das Unternehmen mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter hält, muss der verzinste Kredit nicht zurückgezahlt werden. Rückwirkend ab 1. Mai 2020 wird die Mindestsumme des Arbeitslosengeldes auf 4.500 Rubel erhöht und dessen Auszahlung bis August 2020 verlängert. Arbeitssuchende in Moskau erhalten zwischen 1. April bis 1. Oktober 2020 eine Zahlung von 19.500 Rubel pro Monat, einschließlich Arbeitslosengeld.
Quelle GTAI