IHK-Innovationsforum zeigt: Regionale Wirtschaft ist bereit für den Wandel – doch die Politik muss nachziehen

IHK-Innovationsforum zeigt: Regionale Wirtschaft ist bereit für den Wandel – doch die Politik muss nachziehen

Automatisierung, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit – das sind nicht nur Schlagworte, sondern konkrete Trends, die die Wirtschaft in der Region Osnabrück bewegen. Beim IHK-Innovationsforum am 29. April 2025 wurde deutlich: Die Unternehmen sind motiviert, innovativ und bereit, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Doch es gibt auch deutliche Appelle an die Politik.

Zahlreiche Vertreter aus Unternehmen, Wissenschaft und Gesellschaft waren in Osnabrück zusammengekommen, um über die Innovationsfähigkeit der regionalen Wirtschaft zu diskutieren. Im Zentrum der Veranstaltung stand die aktuelle IHK-Umfrage zur Innovationsfähigkeit – mit aufschlussreichen Ergebnissen.
Wirtschaft zeigt Innovationsbereitschaft
Ein Großteil der befragten Unternehmen sieht sich gut gewappnet für aktuelle technologische und gesellschaftliche Entwicklungen. 68 Prozent geben an, auf Zukunftstrends wie KI und Digitalisierung vorbereitet zu sein. Auch die Innovationskraft spiegelt sich in der Personalentwicklung wider: Bei rund 62 Prozent blieb die Zahl der Beschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung in den letzten fünf Jahren konstant, bei einem Viertel der Unternehmen ist sie sogar gestiegen.

Bürokratie als Innovationsbremse
Besonders kritisch sehen die Unternehmen die staatlichen Vorgaben. Ganze 84 Prozent der Befragten empfinden die aktuellen politischen Rahmenbedingungen als hinderlich für Innovationen. Bürokratische Hürden, langwierige Genehmigungsverfahren und schwer durchschaubare Förderprogramme werden als Bremsklötze im Innovationsprozess wahrgenommen. Auch hohe Energie- und Personalkosten zählen zu den Standortnachteilen.

Dem gegenüber steht ein positives Urteil über das regionale Innovationsumfeld. Vor allem von den gut ausgebauten Branchen- und Unternehmensnetzwerken profitieren die Betriebe – 75 Prozent bewerten diese Strukturen als hilfreich. Allerdings offenbart die Umfrage auch ungenutzte Potenziale: Die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Start-ups ist bislang selten, obwohl diese wichtige Impulsgeber für neue Entwicklungen sein könnten.

Erfolgsgeschichten aus der Praxis
Wie Innovation konkret aussehen kann, zeigten regionale Vorreiter auf dem Forum. Die KUIPERS technologie GmbH (Meppen), slashwhy GmbH (Osnabrück) und Elea Technology GmbH (Quakenbrück) präsentierten eindrucksvoll, wie sie sich durch smarte Lösungen und zukunftsweisende Technologien am Markt behaupten – von der metallverarbeitenden Industrie über digitale Dienstleistungen bis hin zur Lebensmitteltechnologie.

Einblicke in modernes Innovationsmanagement lieferte die tdlc innovations GmbH und gab den Teilnehmern verschiedene Werkzeuge für die Weiterentwicklung. Welche Faktoren bei der Preisgestaltung neuer Produkte eine Rolle spielen, erläuterte Prof. Dr. Oliver Roll von der Hochschule Osnabrück. Sein Beitrag schlug die Brücke zwischen Theorie und Praxis – und zeigte, dass Innovation nicht nur erfunden, sondern auch wirtschaftlich durchdacht sein muss.

Fazit: Innovation braucht Freiraum
Die Region Osnabrück ist reich an Ideen, Engagement und Unternehmergeist. Doch diese Innovationskraft braucht die richtigen Rahmenbedingungen, um sich voll entfalten zu können. Der Ruf aus der Wirtschaft ist unüberhörbar: weniger Bürokratie, schnellere Verfahren, bessere Förderung.