IHK-Studienergebnisse zu #GemeinsamDigital

Was sind die größten Herausforderungen für eine erfolgreiche Digitalisierung? Und wie digital ist unsere Wirtschaft? Hierzu befragten die IHKs im November 2021 bundesweit ihre Mitglieder. Für den IHK-Bezirk liegen regionalisierte Antworten (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 261 KB) vor. Die Umfrage wird Ende 2022 erneut durchgeführt.
Die Analyse der Ergebnisse zeichnet ein eher nüchternes Bild. Gefragt nach dem eigenen Digitalisierungsstand, geben sich die Unternehmen – regional und bundesweit – als Schulnote durchschnittlich eine 2,9. Mit einem „gut“ schätzen sich nur die Betriebe der Informations- und Kommunikationsbranche ein. Die größte Herausforderung, die Unternehmen auf ihrem Weg der Transformation begegnet, ist die hohe Komplexität bei der Umstellung vorhandener Systeme und Prozesse. Digitalisierung ist für viele der befragten Betriebe daher ein Langzeitprojekt.
Vielen fehlt es zudem an zeitlichen Ressourcen und an nötigen IT-Fachkräften. Insgesamt wird ein hoher politischer Handlungsbedarf gesehen, um den digitalen Aufbruch meistern zu können. An erster Stelle steht dabei der Wunsch nach einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur. Regional äußerten diesen Wunsch 76 % aller Industrieunternehmen und sogar 90 % des Baugewerbes. Den Unternehmen ist es wichtig, dass der Zugang zu öffentlichen Fördermitteln erleichtert wird und Unterstützungsangebote ausgebaut werden.
Gerade Fördermittel stehen jedoch oft nicht ausreichend zur Verfügung. So konnten bzw. können in den hochfrequentierten Programmen „Digitalbonus.Niedersachsen“, „go-digital“ und „Digital Jetzt“ keine Anträge gestellt werden, da die Mittel ausgeschöpft sind bzw. der Haushalt für 2022 noch nicht beschlossen war.
„Unsere Befragung zeigt, dass sich unsere Unternehmerinnen und Unternehmer intensiv mit den Potenzialen der Digitalisierung befassen. Die Förderlücke kommt daher zu einer Unzeit. Politik und Wirtschaft müssen gemeinsam ihre Anstrengungen erhöhen, um Defizite zu beheben, um die digitale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern“, erklärt Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung.
Eine bedeutende Zukunftstechnologie wird in Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) gesehen: Fast jedes dritte Unternehmen im IHK-Bezirk plant in den nächsten drei Jahren den KI-Einsatz. Die IHK unterstützt diese Bestrebungen u. a. durch den regelmäßigen Austausch im IHK-Netzwerk „KI“.
Insgesamt 4.286 Teilnehmer zählt die IHK-Umfrage 2021 zur Digitalisierung, 135 davon aus dem IHK-Bezirk.