"Neue Wertschätzung für kurze Lieferwege" ... ihk-magazin Mai 2020

Schüttorf. „Die Idee zur Fertigung von Mund-Nasen-Masken entstand auf Nachfrage des Clemens-Hospital in Münster“, erläutert Franziska Fürst, Strategisches Design- und Brandmanagement des ROFA Bekleidungswerkes GmbH & Co. KG. Danach häuften sich die Anfragen. „Vorrangig wird für regionale Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen produziert“, sagt Fürst. Da sich das öffentliche Leben durch den Virus auch in Deutschland verändert habe, würde sich die Maske zum Alltagsgegenstand entwickeln. Auch in Zukunft sei ein hoher Bedarf absehbar. Bereits jetzt haben viele Bundesländer das Tragen von Mund-Nasen-Masken in öffentlichen Transportmitteln und beim Einkaufen gesetzlich veranlasst. „Wir werden weiter in die Produktion von Mund-Nasen Masken und medizinischen Produkten investieren. So sollen demnächst neue, ergonomische Masken für Erwachsene und Kinder in bunten Farben über unseren Onlineshop zu bestellen sein“, erläutert Fürst. 
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1897 als traditioneller Textilbetrieb mit Weberei, Färberei und Ausrüstung. Seit den 1960er Jahren verfügt es über eine eigene Konfektionsabteilung. Begonnen wurde damals mit der Herstellung von Berufsbekleidung und Persönlicher Schutzausrüstung (PSA). In den folgenden Jahren war ROFA aktiv an der Entwicklung von Geweben für PSA beteiligt. Heute sei man einer der führenden Spezialisten für PSA in Deutschland. „Wichtig für unser Haus ist die vollständige Produktionsstruktur. Vom Faden bis zum fertigen Produkt liegt der gesamte Prozess in unserem Unternehmen“, sagt Franziska Fürst. Dadurch habe man die Kontrolle über die einzelnen Produktionsstufen und eine hohe Qualitätssicherung. Denn ein Hersteller für Berufs- und Schutzbekleidung übernehme nicht nur die Verantwortung für den Schutz der Träger, sondern auch für die Menschen und die Umwelt entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Diese Unternehmensphilosophie werde durch das Leitbild – „protect what you care for“ - ausgedrückt. 
Mehrere hundert Masken wurden bereits an verschiedene lokale Einrichtungen gespendet. Aktuell werden etwa 1 000 Mund-Nasen-Masken am Tag produziert. Bisher zählten regionale Krankenhäuser, Arztpraxen und andere medizinische Einrichtungen zu den Abnehmern. Auch regionale Apotheken bieten die ROFA-Mund-Nasen-Masken an. Mit den neuen Masken spreche man auch Private und Industrieunternehmen an: „Unsere Masken tragen zum Schutz der Menschen in der Öffentlichkeit und an Arbeitsplätzen bei. Bislang konzentriere sich das Unternehmen hauptsächlich auf die aus 100 % Baumwolle gefertigten, wiederverwendbaren Masken, die auch in Krankenhäusern zum Einsatz kommen. Weil in vielen Berufsgruppen aber auch Einmal-Maske benötigt werden, würden derzeit auch hierfür entsprechenden Produktions-Vorbereitungen getroffen. Als einer der führenden Hersteller für Arbeits- und Schutzkleidung in Deutschland, liege es nahe, in die Herstellung für medizinische Produkte einzusteigen und den Markt in Zukunft mit weiteren Produkten zu bedienen. 
Von der Politik wünscht sich ROFA Unterstützung für die lokale Produktion. Gerade in der aktuellen Krise seien die Schwierigkeiten der globalen Lieferketten erkennbar: „Wir halten seit über 120 Jahren am Standort fest. Die Vorteile von kurzen Lieferwegen und flexiblen Produktionskapazitäten werden erst jetzt wieder richtig geschätzt.“ 
Auf einen Blick:
Die ROFA Bekleidungswerk GmbH & Co. KG wird in vierter Generation von Silke Kamps und Jens Falley geführt. Das Familienunternehmen beschäftigt derzeit rund 180 Mitarbeiter in Schüttorf. In den vergangenen Jahren wurde Fachpersonal aus der ehemals großen, regionalen Textilindustrie übernommen. Im Jahr 2004 wurde ein Standort in Arad, Rumänien, mit 200 Mitarbeitern gegründet. Dort wird das in Schüttorf hergestellte Gewebe konfektioniert. S.C. ROFA Textile Product S.R.L. ist ein integraler Bestandteil des Unternehmens. Auch hier wird auf eine verantwortungsvolle Produktion gesetzt.