IHK-Präsident Goebel: Wirtschaft braucht weitergehende Öffnungsperspektiven

„Die geschlossenen und in ihrer Arbeit eingeschränkten Unternehmen brauchen einen konkreten und einheitlichen Termin für die Lockerung des Lockdowns in sehr naher Zukunft“, erklärte IHK-Präsident Uwe Goebel im Vorfeld der Bund-Länder-Runde am vergangenen Mittwoch. Wichtige Ziele des Lockdowns waren bis zum 3. März lange erreicht worden. Zudem gebe es Fortschritte beim Impfen. "Die Lage in vielen Branchen ist sehr ernst. Eine weitere Verlängerung des Lockdowns werden viele Betriebe nicht durchstehen. Es ist dringend notwendig zu einer umfangreichen, abgestimmten Öffnungsstrategie zu gelangen, die das unternehmerische Handeln wieder ermöglicht“, so Goebel.
Mit den Beschlüssen der Bund-Länder-Runde gibt es zwar etwas mehr Perspektive als zuvor. Die verabredete Öffnungsstrategie in kleinen Schritten bleibt allerdings weit hinter den Erwartungen der Wirtschaft und den Möglichkeiten für einen schnellen Neustart zurück. Die Einhaltung der Hygieneregeln zum Schutz von Mitarbeitern und Kunden sei für die Unternehmen laut Goebel eine Selbstverständlichkeit – gerade in Tourismus und Handel. Die Betriebe würden alles dafür tun, um einer längeren Schließung vorzubeugen. Dies bestätigte auch eine aktuelle telefonische Umfrage der IHK aus der vergangenen Woche bei 100 Unternehmen aus dem Einzelhandel und dem Gastgewerbe. Die Mehrheit der befragten Betriebe sieht sich mit den vorliegenden Hygienekonzepten für eine mögliche Wiederöffnung zudem grundsätzlich sehr gut vorbereitet.
„Insbesondere das Gastgewerbe und die Freizeitwirtschaft hätten deutlich mehr Verbindlichkeit gebraucht", so Goebel. Einen 14-tägigen Vorlauf für die Außengastronomie zu haben, sei zwar hilfreich. "Dass Gastronomie und Hotellerie darüber hinaus aber ohne weitere Perspektive dastehen, trifft diesen wichtigen Wirtschaftszweig, der seit Anfang November im Lockdown ist und kein Geld verdient, sehr hart“, erklärt Goebel. Nach wie vor ist er der Meinung, dass Hotels und Ferienwohnungen bei Begrenzung der Kundenanzahl sofort wieder öffnen könnten. "Das ist leider nicht eingetroffen", bedauert Goebel.