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IHK: Industrie mit geringem Umsatzplus im Jahr 2023 – Schwache Auftragslage vor allem im letzten Quartal

Entlastungen und Energiestrategie dringend nötig

18/2024 vom 5. April 2024
Der Umsatz der Industrieunternehmen ab 50 Beschäftigte ist im Oldenburger Land im Jahr 2023 geringfügig um 2,1 Prozent (real um 2,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahr auf rund 28,9 Milliarden Euro gestiegen, der Auslandsumsatz um 3,7 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Die Exportquote, also der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, stieg leicht auf fast 30 Prozent (Vorjahr: 29,3 Prozent). Niedersachsenweit nahm der Industrieumsatz um 3,3 Prozent zu. Das berichtet die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) auf Grundlage von Daten des Landesamtes für Statistik Niedersachsen.
„Mit diesem Ergebnis kann die regionale Industrie nicht zufrieden sein“, kommentiert Björn Schaeper, Geschäftsführer der IHK für Wirtschaftspolitik, die Lage. Zum Halbjahr betrug das Plus noch 5,7 Prozent. Insbesondere im letzten Quartal bekamen die Unternehmen das schwache wirtschaftliche Umfeld zu spüren. Seit September lag das Umsatzniveau stetig unter den Vorjahreswerten, so Schaeper.
Da die Preise für Energie und bei einigen Rohstoffen gesunken sind, hat der Kostendruck zwar etwas nachgelassen. Die Energiekosten bewegen sich aber weiterhin auf einem international nicht wettbewerbsfähigen Niveau. Daher bleibt in energieintensiven Industriebranchen die Produktionseinschränkung weiterhin ein Thema. „Die Unternehmen kritisieren vor allem, dass es weiterhin an einer langfristigen Energie-Perspektive und damit an Planbarkeit fehlt“, so der IHK-Geschäftsführer.
Die Beschäftigung blieb bei den 356 Industrieunternehmen nahezu konstant (+0,3 Prozent). Im Jahresdurchschnitt waren 78.840 Personen in der Industrie tätig.
Umsatzveränderung
Gegenüber 2022
Stadt Delmenhorst
+3,8%
Stadt Oldenburg
+5,3%
Stadt Wilhelmshaven
+14,0%
Landkreis Ammerland
-6,2%
Landkreis Cloppenburg
-0,5%
Landkreis Friesland
-7,3%
Landkreis Oldenburg
+9,7%
Landkreis Vechta
+0,3%
Landkreis Wesermarsch
+20,0%
Umsatzveränderung
gegenüber 2022
Ernährungsgewerbe
+1,9%
Kunststoffindustrie
-8,8%
Flugzeug-/ Schiffbau
+15,5%
Maschinenbau
+9,2%
Kfz- Industrie
+6,1%
Bauindustrie
+7,1%
Wirtschaft braucht dringend Entlastung
Deutschland sei zurzeit beim Wachstum das wirtschaftliche Schlusslicht in Europa, erklärt der IHK-Geschäftsführer. In der Wirtschaft fehle die Zuversicht, dass es schnell wieder vorwärts gehe. Daher sei ein klares Aufbruchssignal von Seiten der Politik nötig, fordert Schaeper. Dazu gehöre der dringend nötige Abbau der Bürokratie, der Ausbau und die Ertüchtigung der Infrastruktur sowie die Senkung der Steuer- und Abgabenlast, damit der Standort Deutschland wettbewerbsfähig bleibe.
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