„Meilenstein für die Infrastrukturentwicklung“

A 20: IHK begrüßt Rücknahme der BUND-Klage

46/2025 vom 1. September 2025
Die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) sieht in der Rücknahme der Klage durch den BUND gegen den Planfeststellungsbeschluss des ersten Abschnitts der Autobahn A 20 einen „Meilenstein für die Infrastrukturentwicklung im Nordwesten“. Der Bau zwischen Westerstede und Jaderberg kann damit starten.
„Die A 20 ist die wichtigste neue Verkehrsinfrastrukturmaßnahme für unsere Region seit Jahrzehnten. Ihr Bau wird einen entscheidenden Beitrag leisten, um den Wirtschaftsstandort Nordwesten zukunftssicher zu machen“, sagt IHK-Präsident Jan Müller. „Für Unternehmen bedeutet sie kürzere Wege, planbarere Transporte und einen besseren Anschluss an nationale und internationale Märkte. Die Zeit drängt, deshalb ist es nun unbedingt notwendig, dass die finanziellen Mittel vom Bund rasch freigegeben werden, damit der Bau ohne Verzögerung beginnen kann.“
Die A 20 soll als „Küstenautobahn“ die Küstenregionen Deutschlands verbinden und gleichzeitig die bestehenden Verkehrsachsen entlasten. Besonders wichtig ist die bessere Anbindung der Seehäfen in Wilhelmshaven, Brake und Emden. Dies stärkt nicht nur die maritime Wirtschaft, sondern auch zahlreiche Zulieferbranchen, die vom globalen Handel abhängen. Für Landwirtschafts- und Ernährungswirtschaftsbetriebe, Logistikunternehmen sowie die mittelständische Industrie im Nordwesten ist die A 20 ein deutlicher Wettbewerbsfaktor.
„Gerade unsere exportstarke Region ist auf eine leistungsfähige Infrastruktur angewiesen. Wer internationale Märkte bedienen will, kann es sich nicht leisten, dauerhaft im Stau zu stehen oder auf Umleitungsstrecken Zeit und Kosten zu verlieren“, so Müller.
Neben der wirtschaftlichen Bedeutung weist die IHK auf die sicherheitspolitische Dimension hin. Der Nordwesten ist durch den Tiefwasserhafen Wilhelmshaven sowie weitere Standorte von zentraler strategischer Bedeutung. Im Falle von Bündnisverpflichtungen innerhalb der NATO oder der EU wird die Verkehrsinfrastruktur ein entscheidender Faktor sein, um militärische Mobilität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. „Die A20 wird nicht nur für die Wirtschaft gebraucht, sondern auch für unsere Sicherheit. Eine leistungsfähige Verkehrsanbindung ist heute mehr denn je Teil der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und seiner Partner“, betont der IHK-Präsident.
Die IHK sieht die Rechtskraft des Planfeststellungsbeschlusses als wichtigen Durchbruch in einem Verfahren, das von langjährigen Diskussionen und Verzögerungen geprägt war. Jetzt müsse alles darangesetzt werden, den Bau zügig und ohne neue Hindernisse voranzutreiben.
„Wir appellieren eindringlich an den Bund, die finanziellen Mittel schnell bereitzustellen. Planungssicherheit und Verlässlichkeit sind nicht nur für Investoren, sondern auch für das öffentliche Vertrauen entscheidend. Die nordwestdeutsche Wirtschaft steht geschlossen hinter diesem Projekt, und wir erwarten, dass der Bau jetzt endlich Fahrt aufnimmt“, sagt Müller.