Werner Arts
Geschäftsführer
„Als Unternehmen können Sie die besten Ideen haben, ohne Fachkräfte werden Sie scheitern!“
Werner Arts ist Geschäftsführer der Agasaat GmbH in Neukirchen-Vluyn. Das Familienunternehmen beliefert die Lebensmittelindustrie, den Großhandel sowie Bäcker und Konditoren in ganz Europa mit Saaten. Zwei Söhne sind mittlerweile ebenfalls im Betrieb tätig. Ein ganz besonderes Projekt hat Werner Arts in Uganda ins Leben gerufen: Dort arbeitet das Unternehmen über eine Kooperative mit 22.000 Bauern zusammen, die für den Anbau von Bio-Sesam einen fairen Preis erhalten. Der Überschuss der Kooperative fließt in Schulen und Brunnen. Werner Arts wurde in der Wahlgruppe Groß- und Außenhandel in die VV gewählt.
Warum engagieren Sie sich in der IHK-Vollversammlung?
Werner Arts: Die Niederrheinische IHK hat für die mittelständische Wirtschaft einen hohen Stellenwert, was den Service und auch die politischen Themen angeht. Mit Mittelstand meine ich dabei Betriebe bis zu circa 100 Mitarbeitenden, die in der IHK eine starke Stimme haben. Ich engagiere mich gerne in der Vollversammlung: Ich bin überzeugt, dass eine starke Wirtschaft nicht nur für die Unternehmen selbst wichtig ist, sondern auch der gesamten Region und der Gesellschaft zugutekommt. Im Außenhandelsausschuss der IHK habe ich viele interessante Menschen kennengelernt. Wir profitieren gegenseitig von unseren Erfahrungen. Es ist sehr interessant, bei wirtschaftspolitischen Positionen und Entscheidungen von Anfang an dabei zu sein. Für uns als international engagiertes Unternehmen sind außerdem die Themen Fachkräfte und Ausbildung ganz zentral. Wir bilden selbst mit Begeisterung aus, sind aber auch auf Fachkräfte aus der Lebensmitteltechnik, für das Labor und vor allem für die Logistik angewiesen. Als Unternehmen können sie die besten Ideen entwickeln, ohne Fachkräfte werden sie scheitern! Deshalb ist mir das Engagement der IHK gegen den Fachkräftemangel sehr wichtig.
Was ist Ihnen wichtig, um die Wirtschaft am Niederrhein voranzubringen?
Werner Arts: Wir brauchen als mittelständisches Unternehmen vor allem mehr Verlässlichkeit, was die Energiepreise und die Energiesicherheit angeht. Durch unsere internationalen Geschäftsbeziehungen haben wir auch sehr viel mit überbordender Bürokratie zu tun, und zwar durch die EU und im eigenen Land. Ich würde mir bei Behörden generell ein besseres Verständnis für die Belange der Unternehmen wünschen. So frisst die Bürokratie sehr viel Zeit, die wir sinnvoller verbringen könnten. Die Wirtschaft – und gerade der Mittelstand – sollte insgesamt in Politik und Gesellschaft mehr Sichtbarkeit bekommen.
Foto: Sven Rother