Tradition neu belebt

Seit 2020 führt die Gastronomenfamilie Gashi das Hotel van Bebber – und schreibt damit Xantener Geschichte fort.
„Wir können nur gastronomisch denken“, scherzt Bledar Gashi. Seit insgesamt vier Generationen kümmert sich seine Familie um das Wohl ihrer Gäste. Bis vor einigen Jahren betrieben er und seine Brüder Dennis und Lorenzo das Restaurant „La Piazza“ in Kevelaer – und das sehr erfolgreich. Das Lokal war über die Stadtgrenzen hinaus für seine Pizzen bekannt. 2008 wurde Lorenzo zum besten Pizzabäcker Deutschlands gekürt. „Nach fast 20 Jahren in Kevelaer suchten wir noch einmal eine neue Herausforderung“, erklärt Dennis Gashi. Fündig geworden ist die Unternehmerfamilie in Xanten. Schon Napoleon übernachtete in dem Hotel Dort steht in der Altstadt ein echtes Stück Hotelgeschichte. Eröffnet wurde das Hotel van Bebber im Jahr 1783 – also vor mehr als 240 Jahren. Damals unter dem Namen „Niederrheinischer Hof“. Die Liste berühmter Gäste ist lang: Schon der französische Kaiser Napoleon und die britische Königin Victoria nächtigten hier. Später verewigten sich Angela Merkel, Thomas Gottschalk, Iris Berben und Joe Cocker im Gästebuch. 240 Jahre sind eine Ewigkeit in der Hotellerie. Die vorherigen Betreiber führten das Haus nur wenige Jahre. Das denkmalgeschützte Gebäude musste saniert werden. Ende 2020 ergriff die Familie Gashi die Chance, dem geschichtsträchtigen Hotel neuen Glanz zu verleihen. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, erinnert sich Dennis Gashi. „Es wartete aber auch viel Arbeit auf uns“, pflichtet Bledar Gashi bei. „Wir haben alle 40 Zimmer komplett renoviert. Uns war es wichtig, den historischen Charme des Hauses zu erhalten. Gleichzeitig wollten wir den Ansprüchen an ein modernes Vier-Sterne-Hotel gerecht werden.“
Antike Möbelstücke setzen Akzente im zeitgemäßen Einrichtungsstil. In einem Zimmer steht ein Himmelbett aus dem Jahr 1812. Der Umbau fiel mitten in die Corona-Pandemie. Lange war unklar, wann das Haus eröffnen würde. Mama Giuska lernte bei Paul Bocuse „Das Hotel van Bebber gehört dem Niederrhein“, beschreibt Bledar Gashi die Verantwortung, die Geschichte fortzuschreiben. Im September 2021 gaben die Gashis das Haus an die Region zurück. Die Rollen sind klar verteilt: Weinfachmann Bledar führt die Geschäfte des Hotels, Betriebswirt Dennis kümmert sich um die Zahlen. Lorenzo kocht.

Mama Giuska lernte bei Paul Bocuse

„Das Hotel van Bebber gehört dem Niederrhein“, beschreibt Bledar Gashi die Verantwortung, die Geschichte fortzuschreiben. Im September 2021 gaben die Gashis das Haus an die Region zurück. Die Rollen sind klar verteilt: Weinfachmann Bledar führt die Geschäfte des Hotels, Betriebswirt Dennis kümmert sich um die Zahlen. Lorenzo kocht.
Das Restaurant „Vittorio“ ist das gastronomische Herzstück des Hauses. Das letzte Wort hat dort Mama Giuska, die Küchenchefin. Ihr Handwerk lernte sie an der Schule des „Jahrhundertkochs“ Paul Bocuse. Die 70-Jährige verbindet die klassische italienische Küche mit einem Hauch französischer Nouvelle Cuisine. Hinzu kommt eine Prise Regionalität: Viele Zutaten stammen direkt vom Niederrhein. Die Burrata etwa kommt von einer Büffelfarm in Bocholt. Sohn Bledar zögert kurz bei der Frage nach einem Lieblingsgericht, schwärmt dann jedoch: „Das Rinderfilet ist sensationell.“ Abgerundet wird das gastronomische Angebot von der Kneipenbar „De Kelder“ im Kellergewölbe. Hier lässt sich der Abend bei einem Getränk ausklingen. Gerade dieser Dreiklang aus Hotel, Restaurant und Bar mache das Haus für verschiedene Gästegruppen attraktiv.

Die Familie erleichtert den Geschäftsalltag

Dazu zählen Touristen, die den Niederrhein, seine Natur und Sehenswürdigkeiten erkunden. Für diese Besucher bietet das Hotel spezielle Übernachtungs- und Ausflugspakete. Ebenso wichtig sind Tagungsgäste. „Immer mehr Firmen entdecken für ihre Veranstaltungen den Niederrhein“, sagt Dennis Gashi. Um die wachsende Nachfrage zu bedienen, haben die Gashis zusätzliche Räume in unmittelbarer Nähe erworben. Auch Hochzeiten und andere exklusive Veranstaltungen finden in dem Hotel statt. 25 Mitarbeiter kümmern sich um die Wünsche der Gäste. Einige Servicekräfte sind von Kevelaer nach Xanten mitgegangen. „Als Familienbetrieb legen wir großen Wert auf Toleranz. Wir alle sind täglich im Geschäft und haben daher feine Antennen für die Belange unseres Personals“, betont der Geschäftsführer Bledar Gashi. Das vertraute Miteinander mache vieles einfacher. Wenn es doch einmal kracht? Das kommt schließlich in den besten Familien vor. „Natürlich. Unter uns Brüdern kocht das Blut etwas schneller, dank unseres südländischen Temperaments sowieso. Dann hilft nur eines: Espresso“, lacht Bledar Gashi.
Text: Patrick Torma
Foto: Hotel van Bebber
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