Die nächste Generation fördern

Marten Thöne und Sandra Wlodarczak nehmen ehrenamtlich Prüfungen in der Aus- und Weiterbildung ab. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag, Fachkräfte zu gewinnen.
An seine eigene Abschlussprüfung im Jahr 2007 erinnert sich Marten Thöne gerne zurück. „Die Prüfer haben mich die ganze Zeit über sehr wertschätzend behandelt“, erzählt er. „Ich war anfangs aufgeregt, aber das hat sich im Laufe des Gesprächs gelegt.“ Er war erfolgreich und erhielt die Urkunde als Kaufmann der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft.
In der Branche ist Thöne auch heute noch tätig. Er ist Vorstandsvorsitzender bei der Wohnungsgenossenschaft Bauverein Rheinhausen eG. Der 40-Jährige möchte auch selbst junge Immobilienkaufleute für die Branche gewinnen und ausbilden. Deshalb engagiert er sich ehrenamtlich in Duisburg als Prüfer. „Nachdem ich damals so eine gute Erfahrung gemacht habe, möchte ich nun etwas zurückgeben“, betont Thöne.

Wichtig ist eine gute Atmosphäre

Er meldete sich bei der IHK und absolvierte eine Hospitation. Seit Anfang 2023 gehört Thöne einem Prüfungsausschuss an. Mittlerweile hat er rund 50 Prüfungen begleitet. Dabei saß er Auszubildenden gegenüber, die ähnlich aufgeregt waren wie er damals. „Dann ist es wichtig, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen“, sagt er. So gelingt es ihm, den angehenden Immobilienkaufleuten die Nervosität zu nehmen. Kurz darauf kann er ihnen zum erfolgreichen Abschluss gratulieren.
Für ihn sind gut ausgebildete Fachkräfte das Fundament einer zukunftsfähigen Immobilienwirtschaft. „Mir macht das Ehrenamt großen Spaß und ich nehme mir gerne die Zeit dafür“, sagt Thöne. „So leiste ich einen Beitrag dazu, dass die neue Generation gut ins Berufsleben startet.“
Für Sandra Wlodarczak begann der Weg ins Ehrenamt 1999. Wlodarczak arbeitete damals noch als Personalreferentin. Zunächst prüfte sie Personalfachkaufleute, später dann Handelsfachwirte. „Und seit einigen Jahren bin ich auch zuständig für Bilanzbuchhalter“, sagt die 51-Jährige.
An mehr als 1.000 Prüfungen für Weiterbildungen war sie mittlerweile beteiligt. „Ich habe so viele schöne Momente im Ausschuss erlebt“, erzählt die Projektmanagerin. Ein Prüfling beeindruckte sie nachhaltig in seinem Fachgespräch. Seine Argumente saßen. Als er den Raum verließ, mussten sich Wlodarczak und die anderen Ausschussmitglieder nur kurz beraten. Sie gaben ihm die volle Punktzahl. „Der junge Mann hat anschließend auch seinen Weg im Berufsleben gemacht“, sagt Wlodarczak.

Ehrenamt schafft Netzwerk

Sie hat durch ihre Mitarbeit im Ausschuss auch viele Kollegen kennengelernt: „So ist über die Jahre hinweg ein großes Netzwerk entstanden. Davon profitiere ich auch in meinem Job.“
Ihr Hauptantrieb ist es aber, berufliche Karrieren zu ermöglichen. „Unsere Gesellschaft funktioniert nicht ohne Ehrenamt, das gilt nun mal auch für Aus- und Weiterbildungen“, betont Wlodarczak. Deshalb appelliert sie an Arbeitgeber, ihr Personal für Einsätze im Prüfungsausschuss freizustellen. „Sie leisten dadurch einen kleinen Beitrag, dass es auch in Zukunft noch Fachkräfte gibt.“

Text: Denis de Haas, Redaktionsbüro Ruhr.
Foto: privat; Tanja Pickartz.
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