Dialog muss im Fokus stehen

Jürgen Albersmann ist Geschäftsführer der Contargo GmbH & Co. KG aus Duisburg. Der 54-Jährige bringt sein Fachwissen seit 2022 im IHK-Verkehrsausschuss ein. Vor allem die maroden Brücken beschäftigen die Mitglieder besonders.
Herr Albersmann, als Geschäftsführer eines großen Logistik-Unternehmens sind Ihre Tage lang. Warum nehmen Sie sich trotzdem die Zeit für ehrenamtliches Engagement?
Albersmann: Wir transportieren Container auf der Schiene und auf dem Wasser. Dazu kommen die Terminals mit dem Lkw-Verkehr. Unser Unternehmen bringt nicht nur Kunden und Lieferanten zusammen. Wir verstehen uns als Teil der Gesellschaft in den jeweiligen Ländern und Regionen und engagieren uns für unser soziales und wirtschaftliches Umfeld.
Womit beschäftigt sich der Verkehrsausschuss?
Albersmann: Zuletzt beunruhigten uns unter anderem die niedrigen Pegelstände. Unternehmen von Duisburg über Wesel bis Emmerich können ihre Waren nicht mehr wie gewohnt transportieren. Das Niedrigwasser im Rhein setzt die Lieferketten unter Druck. Im Ausschuss beleuchten wir einzelne Fälle aus den Unternehmen und diskutieren Lösungsansätze. Diese platzieren wir dann über unsere Vorsitzende und die IHK-Mitarbeiter in der Politik.
Was hat der Verkehrsausschuss in den vergangenen Jahren angestoßen?
Albersmann: Da gibt es einen Blumenstrauß an Themen. Bei unseren Sitzungen drehen sich die Gespräche oftmals um marode Brücken. Wir setzen uns ein für mehr Tempo bei den Neubauten und Reparaturen. Darüber hinaus ist Transparenz zwischen den beteiligten Behörden, IHK-Vertretern und Anrainern sehr wichtig. Außerdem wehren wir uns gegen voreilige Sperrungen, die den Güterverkehr zum Erliegen bringen können. Der Dialog muss immer im Vordergrund stehen.

Interview: Denis de Haas, Redaktionsbüro Ruhr.
Foto: Contargo
Haben Sie ein Beispiel?
Albersmann: Bis heute dürfen schwere Nutzfahrzeuge nicht über die Uerdinger Brücke fahren. Das ist für uns nicht zumutbar. Viele Unternehmen aus Krefeld und Duisburg arbeiten wirtschaftlich eng zusammen. Erhebliche Umleitungen sind der Fall. Deshalb haben wir uns als IHK kritisch geäußert und die vollständige Sperrung der Brücke für den Schwerlastverkehr verhindert. Die nächsten Schritte zur Sanierung erfolgen in enger Abstimmung mit unseren Vertretern auf Seiten Krefeld und Duisburg. Das geht nicht von heute auf morgen. Hier gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Was nehmen Sie aus der ehrenamtlichen Arbeit für Ihren Beruf mit?
Albersmann: Es ist ein Geben und Nehmen. Auf der einen Seite setze ich mich für die Belange meiner Branche ein. Auf der anderen Seite erweitere ich durch Gespräche im Ausschuss mein Wissen. Der kollegiale Austausch hilft uns allen.
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