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Niederrhein international gefragt
Die Zeiten für die Wirtschaft sind schwierig, aber zum Glück gibt es auch immer noch gute Nachrichten. Unser Wirtschaftsstandort ist bei ausländischen Unternehmen beliebt!
Zwischen 2016 und 2022 ist die Zahl internationaler Betriebe am Niederrhein um 38,4 Prozent gestiegen. 8.230 haben hier ihren Sitz. Besonders stark wuchs die Zahl der Kleingewerbetreibenden (41,6 Prozent), während die HR-Unternehmen um 24 Prozent zunahmen. Die meisten ausländischen Betriebe gehören zum Handel (33 Prozent), gefolgt von unternehmensnahen Dienstleistungen (12 Prozent) und dem verarbeitenden Gewerbe (10 Prozent). Regional variieren die Schwerpunkte: Duisburg profitiert von seiner Lage für Verkehr und Logistik, der Kreis Wesel von mittelständischer Vielfalt und der Kreis Kleve von der Nähe zu den Niederlanden und europäischer Infrastruktur. Die Betriebe zeichnen sich nicht nur durch einen reichen Branchenmix aus, sondern auch durch die unterschiedliche Herkunft der Unternehmer sowie der Mitarbeiter.
Den Geschmack der Heimat einfangen
So hat sich Salewski Feinkost aus Duisburg mit osteuropäischen Spezialitäten wie Pelmeni und Pierogi einen Namen gemacht. Der Familienbetrieb ist unter der Marke „Elena“ auf dem deutschen Markt vertreten. Die Firma wird in zweiter Generation von Wiktor Salewskij geleitet - mit wachsendem Erfolg.
Şevket Tokgürs Eltern sind als erste Generation von sogenannten Gastarbeitern nach Deutschland gekommen. Mit Tokgür Steel Trade hat er sich hier ein eigenes Standbein geschaffen. Edelstahl, Profilstahl und verzinkter Stahl, Vierkant- und Rechteckrohre, Rohre etwa für Geländer-Handläufe sowie Bleche – das sind die Produkte, mit denen das Moerser Unternehmen handelt.
Shaoting Fan kam als Student nach Deutschland und baute dann den Logistik-Spezialisten Annings am Niederrhein auf. Das Unternehmen bietet umfassende Lösungen für Lagerung sowie den Transport zwischen Europa und Asien an.
Die traditionsreiche Familienholding Haniel ist zwar am Niederrhein verwurzelt. Es kann angesichts zahlreicher Unternehmensbeteiligungen im In-, vor allem aber im Ausland als international bezeichnet werden. Auch in der Belegschaft finden sich viele Fachkräfte aus anderen Ländern, ein Großteil aus den benachbarten Niederlanden. „Ich bin der festen Überzeugung, dass Internationalität den Erfolg steigert“, sagt Dr. Alexandra Albrecht-Baba, Head of Legal & GRC bei Haniel.
Damit sich Fachkräfte gut zurecht finden und die Informationen bekommen, die sie benötigen, geht die Stadt Duisburg neue Wege. Sie hat ihre Ausländerbehörde neu organisiert. Das Ziel: kürzere Wege, schnellere Verfahren, eine bessere Atmosphäre.
Unterstützung bei diesem Thema gibt es von der Niederrheinischen IHK. Judith Hemeier, Referentin für Fachkräftesicherung, und Willkommenslotsin Michal Kramer helfen dabei, Geflüchtete und ausländische Fachkräfte in die Betriebe zu integrieren
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Text: Torsten Wellmann, Redaktionsbüro Schacht 11
Kontakt
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg